Wieder gab es in der Handball-Oberliga keine Punkte für den NHV Concordia Delitzsch. Der ESV Lok Pirna setzte sich gegen den Aufsteiger mit 28:25 (12:12) durch.
Zusammen mit dem Fanclub hatte sich die Mannschaft mit dem Ziel nach Pirna aufgemacht, zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Doch trotz einer couragierten Leistung gelang dies leider nicht und Concordia rutscht somit immer tiefer in die Abstiegszone.
Da Oliver Wendlandt aufgrund einer Verletzung den Weg nach Pirna nicht mit antreten konnte, entschied sich Wladimir Maltsev die Deckung umzustellen und die Mannschaft agierte in einer offensiven 4:2 Variante. Dass der Gastgeber darauf erst einmal nicht vorbereitet war, wurde ersichtlich als Delitzsch einen 5:0 Lauf startete und sich gleich zu Beginn der ersten Halbzeit eine 6:3-Führung erspielte. Doch wie so oft in dieser Spielzeit gelang es der Mannschaft nicht, so eine Führung auch mal zu verteidigen. Leichte Fehler vorn, unglückliche Gegentore hinten – und schon stand es wieder Unentschieden. Doch so leicht wollte es Delitzsch Pirna auch nicht machen. Nach Gegentoren wurde sofort Druck aufgebaut und über eine schnelle Mitte gelang so auch das ein oder andere Tor. Den Schlusspunkt in der ersten Halbzeit setzte Lucas Mittag mit einem direkt verwandelten Freiwurf zum 12:12-Pausenstand.
Diese positive Stimmung nahm die Mannschaft dann auch direkt mit in die zweite Halbzeit und erspielte sich wieder eine Zwei-Tore-Führung. Doch dann kam die entscheidende Schwächephase. Urplötzlich war der Wurm drin und es gelang nichts mehr. So wie Delitzsch in der ersten Halbzeit gelang nun auch Pirna ein 5:0-Lauf. Nur mit dem Unterschied, dass sie den Vorsprung über die Zeit bringen konnten. In der Abwehr taten sich mit zunehmender Spielzeit immer größere Lücken auf und die Torhüter bekamen auch nichts mehr zu fassen. Am Ende dann ein verdienter Sieg für Pirna und für Delitzsch die Erkenntnis, dass man sich in dieser Liga keine Schwächephase erlauben darf.
Trotz dieser Niederlage gab es einige positive Ansätze zu sehen. Die Mannschaft hat zu ihrem schnellen Angriffsspiel zurückgefunden, Kapitän Jan Jungandreas gab an seinem 29. Geburtstag sein Comeback und der Einsatz stimmte. Am Samstag hat dann Delitzsch tatsächlich mal wieder ein Heimspiel. Da gilt es gegen Aschersleben den Bock umzustoßen und die zwei Zähler in Delitzsch zu behalten. Jungandreas sagte nach dem Match: „Vom Auftreten als Mannschaft kann man niemandem einen Vorwurf machen, denn alle haben stark gekämpft. Leider hat uns wieder ein wenig Cleverness, Erfahrung, Glück gefehlt.“ Für ihn persönlich sei es natürlich toll gewesen, nach so langer Pause wieder auf der Platte zu stehen.
„Auch in diesem Spiel waren es wieder nur Kleinigkeiten, die uns gefehlt haben. Aber genau diese Kleinigkeiten machen in dieser starken Liga den Unterschied aus“, sagte Chefcoach Wladimir Maltsev: „Natürlich hat uns durch den Ausfall von Wendlandt die Variabilität gefehlt. Zwar ist uns das streckenweise gut gelungen, aber eben nicht über 60 Minuten. Sehr zufrieden bin ich mit dem Kampfgeist der Mannschaft. Wir müssen von Spiel zu Spiel die guten Dinge beibehalten und kleine Dinge verbessern.“
Sven Sauerbrey / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 5.Dezember 2016
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