Für den NHV Concordia Delitzsch wird die Lage nach der 24:32-Niederlage beim SV Plauen-Oberlosa am Sonnabend immer schwieriger. Das Team von Trainer Wladimir Maltsev hängt im Tabellenkeller der Mitteldeutschen Oberliga fest, ist nach Minuspunkten inzwischen Vorletzter.
Das Fazit fiel anschließend einigermaßen vernichtend aus. „Um in Plauen was zu holen, muss viel zusammen passen und das war bei uns heute nicht der Fall. Zu viele einfache Fehler, zu viele Totalausfälle“, monierte Co- Trainer Jan Jungandreas. Sein Chef fügte an: „Ich kann mich leider immer nur wiederholen. Uns fehlt die Konstanz. Offensichtlich sind wir nicht in der Lage, gegen Favoriten in deren Halle zu bestehen.“ Rückraumakteur Martin Müller hatte noch etwas anderes, besorgniserregendes beobachtet: „Sicherlich gab es ein paar zweifelhafte Entscheidungen der Schiedsrichter, aber das war nicht spielentscheidend. Plauen war uns auch in punkto Wille, Kampf und Aggressivität überlegen. Die sind so aufgetreten wie wir eigentlich auftreten müssten, wenn man gegen den Abstieg spielt.“ Zugleich appellierte der frühere Zweitligaspieler an seine Teamkollegen: „Wir werden es nur als Mannschaft da unten raus schaffen, wenn jeder seine Aufgabe erfüllt und auch versteht, welche Stunde es geschlagen hat. Das muss in alle Köpfe rein.“
Dabei begann das Spiel aus Delitzscher Sicht mehr als ordentlich. Der NHV begann beherzt, stand gut in der Defensive und kam vorn zu einer Reihe guter Abschlüsse. In dieser Phase hatte Plauen bei einigen Entscheidungen das Glück auf seiner Seite, sechs Siebenmeter in den ersten Minuten hielten den SV im Spiel. Bis zur 23. Minute entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel.
Doch dann ging plötzlich nichts mehr bei den Gästen. In den verbleibenden sieben Minuten landeten die Bälle nach Fehlpässen in den Händen des Gegners, der erbarmungslos konterte und von 11:11 auf 18:11 davonzog. Symptomatisch in dieser Phase der Begegnung war die letzte Aktion vor der Pause. Concordia war Sekunden vor dem Abpfiff in Ballbesitz, das finale Abspiel landete jedoch beim Plauener Kreisläufer Kveton und dieser vollendete aus mehr als fünfzehn Metern zum achtzehnten Tor für die Gastgeber.
Immerhin: Mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit schien noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft vom Lober zu gehen. Durch zwei schnelle Tore nach zwei Torhüterparaden von Felix Herholc verkürzte Delitzsch auf 18:13. Plauen zog wieder nach und so gestaltete sich der Spielverlauf fast durchgängig. Betrachtet man nur die zweite Halbzeit, war es jetzt ein ausgeglichenes Spiel. Die Hypothek aus den letzten Minuten der ersten Halbzeit konnte jedoch nicht getilgt werden, die Spitzenstädter waren einfach zu clever. Dazu kam, das die NHV-Abwehr zu keiner Zeit die starken Außenspieler der Gastgeber in den Griff bekamen, 13 Tore (alle Versuche waren drin) von Links- beziehungsweise Rechtsaußen sprechen eine klare Sprache. Delitzsch erzielte übrigens ein Tor von außen, Paululik trug sich nach langer Verletzungspause in die Torschützenliste. Leider gab es auch kaum Impulse von der Bank, eine Auszeit an der einen oder anderen Stelle wäre durchaus hilfreich gewesen.
Hartmut Sommerfeldt / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 28.Januar 2019
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