Der 100. Sieg in der Vereinsgeschichte des NHV Concordia Delitzsch ist perfekt. Am Sonnabend gewann die Mannschaft von Trainer Wladimir Maltsev 26:21 (10:13) beim SV Plauen-Oberlosa und steht damit nun punktgleich mit dem SVP auf Rang vier der Mitteldeutschen Handball-Oberliga.
„Das war ein toller Kampf. Und natürlich sind wir froh, in so einem geilen Spiel unseren Fans den 100. Sieg schenken zu können“, jubilierte Maltsev anschließend. Kapitän Jan Jungandreas fand es „extrem cool, was wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben“ und sprach von einer tollen Mannschaftsleistung.
Delitzsch kam hervorragend ins Spiel und führte schnell mit 3:0. Plauens Trainer Petr Hazl sah sich dadurch veranlasst, bereits jetzt eine Auszeit zu nehmen. Diese verhalf dem Gastgeber nicht nur sein Spiel neu zu ordnen, sondern er legte jetzt richtig los. Mit fünf Toren in Folge nach der Auszeit brachte er die Halle förmlich zum Beben. Der NHV dagegen verlor völlig seinen Spielfaden, auch wenn die Mannschaft noch mal zum 5:5 ausgleichen konnten. Im Angriff lief kaum noch was zusammen und die Abwehr war irgendwie immer einen Schritt zu spät. „Wir haben ein paar Fehler gemacht, was Plauen gnadenlos ausgenutzt hat“, befand Maltsev und stellte auf eine 4:2-Abwehr um. Damit gelang es zumindest, den Rückstand bis zur Pause in Grenzen zu halten. Mehr noch: Vier Minuten vor dem Wechsel waren die Concorden wieder bis auf ein Tor herangekommen. Doch mit zwei Kontertoren von Plauen-Oberlosa, die seiner Mannschaft nicht gut tun sollten, wie Hazl später analysierte, ging es in die Kabinen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit dann dasselbe Spiel. Delitzsch begann abermals sehr druckvoll und verkürzte den Rückstand nicht nur, sondern ging seinerseits wieder mit 16:14 in Führung. Aber anders als in der ersten Halbzeit ließ der NHV jetzt nicht nach. Auch eine zweifache Bestrafung gegen Oliver Wendlandt und die damit verbundene Rote Karte konnte die Gäste nicht mehr aus dem Konzept bringen. Die Hausherren schafften es zwar, noch einmal zum 17:17 auszugleichen, doch nach der folgenden Auszeit von Wladimir Maltsev stand die Concordia-Abwehr wie ein Fels in der Brandung und im Angriff wurde fast jeder Ball sicher verwandelt.
Auch eine weitere Auszeit der Gastgeber konnte den Lauf der Delitzscher nicht mehr stoppen. So war dann, beim Stand von 23:17 für die Gäste, das Spiel quasi entschieden. In den letzten Minuten konnte sich dann die Mannschaft von den wieder zahlreichen mitgereisten Fans lautstark bejubeln lassen. Maltsev beschrieb die Leistung der zweiten Halbzeit folgendermaßen: „Im Angriff gefährlich und diszipliniert und in der Abwehr beweglich und aggressiv. Ein Riesenkompliment an die Jungs, dass sie nie aufgegeben haben und nach Olis Disqualifikation noch enger zusammengerückt sind.“
Am 28. April steigt übrigens das letzte Heimspiel der Saison. Dann empfängt der NHV Abstiegskandidat Glauchau/Meerane und kann mit einem Heimsieg bei gleichzeitiger Schützenhilfe der Konkurrenz sogar noch auf Platz zwei klettern. Das wäre natürlich ein irres Abschiedsgeschenk für die scheidenden Leistungsträger Jan Jungandreas, Danny Trodler und Oskar Emanuel.
Sven Sauerbrey / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 16.April 2018
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen