Sie haben das Siegen noch nicht gelernt, die Handballer des NHV Concordia Delitzsch. In der Sachsenliga setzte es bei der Reserve des EHV Aue eine 24:29 (11:15)-Niederlage. Dabei wäre durchaus ein Punktgewinn drin gewesen.
Wir schreiben die 50.Minute einer bis dahin kuriosen Partie, die gerade in einer furiosen Aufholjagd der Delitzscher gipfelt. Es steht 21:21, die Gäste vom Lober sind drauf und dran die Führung zu erzielen, die ersehnten Früchte ihrer harten Trainingsarbeit zu ernten. Die vier Tore Rückstand der ersten Halbzeit sind aufgeholt, die zahlreichen Zweiminuten-Strafen vergessen, als der NHV zeitweise nur mit drei Feldspielern auf dem Parkett stand. Doch dann scheiterten die Delitzscher womöglich an ihrer eigenen Courage. Den Triumph vor Augen wollten sie zu schnell zu viel, verloren überhastet die Bälle und ermöglichten der Auer Zweitliga-Reserve einfache Tore.
"Leider konnten die Jungs ihre Leistung nur phasenweise abrufen", sagte Trainer Matthias Albrecht, der sein Team dennoch auf einem guten Weg wähnt: "Auch wenn es nur kleine Schritte sind, es geht voran." Gleichwohl wäre es ihm sicherlich wesentlich lieber gewesen, bereits im Erzgebirge einen großen Schritt zu machen, sprich die Punkte mit nach Hausen zu nehmen. Schließlich stand für die EHV-Reserve vor dem Spiel erst ein Sieg zu Buche und Punktverluste an einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf tun bekanntlich doppelt weh. Das weiß auch Matthias Albrecht: "Wir brauchen jetzt unbedingt ein Erfolgserlebnis, damit die Jungs den Glauben in der Sachsenliga siegen zu können, nicht verlieren." Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich bereits am Sonntag vor heimischen Publikum gegen Aufsteiger Koweg Görlitz (10.). Dann sollen endlich die ersten Punkte her.
Und die Chancen darauf stehen so schlecht nicht, denn neben der lange Zeit offenen Partie gegen Aue gibt es weitere Lichtblicke beim NHV. Der neu zum Team gestoßene Clemens Uhlig etwa. Dem 17-jährigen Frischling gelangen in seinem ersten Spiel im Männerbereich auf Anhieb sieben Treffer, was die wichtigsten Offensivkräfte Tom Hanner, Kevin Model und Eric Thomas gewaltig entlastete. "Clemens ist eine große Verstärkung für uns, weil er aus dem Rückraum werfen kann. So einer fehlte uns bisher. Ich denke er wird uns sehr dabei helfen, endlich den 'Bock umzustoßen'", sagt sein Trainer. Na, das sollte doch die Fans für das sonntägliche Kellerduell in der Artur-Becker-Halle optimistisch stimmen.
Katrin Wystub/Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 27.Oktober 2010
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