Samstag, 24. Mai 2014

VfB TM Mühlhausen - NHV 14:22 (6:11)

NHV: Müller (n.e.), Neuhäuser (15/2 Paraden) ; Jungandreas (7/3), Strehle (4), Mendisch (3), Leuendorf (3), Mittag (1), Ulrich, Henoch (1), Uematsu (3), Bräuer, Bönke, Doberenz, Unkell (n.e.)

Zeitstrafen: 6 Minuten / 6 Minuten ( 1x2 Minuten Bönke, Bräuer und Mittag)
Siebenmeter: 4/2 // 4/3 (Neuhäuser hält zweimal)

Auswärtssieg mit Schönheitsfehler

Im ersten von zwei Relegationsspielen um den Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga ließen am Samstagabend die Sachsen des NHV Concordia Delitzsch den Thüringern des VfB TM Mühlhausen in deren eigener Halle nicht den Hauch einer Chance und siegten auch in der Höhe verdient mit 14:22 (6:11). Dass ausgerechnet kurz vor Anpfiff feststand, dass sich weder Thüringen noch Sachsen Hoffnung auf den letzten Startplatz in der Oberliga machen dürfen, lag wiederum an einem Verein aus Sachsen-Anhalt. Denn Drittligist HC Aschersleben hatte da gerade sein Relegationsspiel um den eigenen Ligaverbleib verloren und „darf“ nun seinerseits den von NHV und VfB so begehrten Oberligaplatz einnehmen. 
Wer nun allerdings dachte, dass die sportlich bedeutungslos gewordene Partie kurzerhand zu einem lauen Freundschaftsspiel umfunktioniert würde, sah sich schon vor dem Anpfiff getäuscht. Sowohl Spieler als auch Zuschauer in der gut gefüllten (darunter auch wieder viele Delitzscher Fans) und stimmungsvollen Mühlhäuser Görmar-Halle waren erkennbar heiß auf dieses Spiel. 
Auf Delitzscher Seite hatte man im Vorfeld keine Mühe gescheut und war dank eines intensiven Videostudiums gut auf den Gastgeber vorbereitet. Dennoch war die Anfangsphase auf beiden Seiten von Nervosität geprägt. Vor allem der Delitzscher Angriff benötigte eine gute Viertelstunde, um sich auf die offensive und aggressive Abwehr der Gastgeber einzustellen. So dauerte es geschlagene acht Minuten, ehe endlich das erste Delitzscher Feldtor gelang. Vielleicht steckte den NHV- Herren noch die Busfahrt in den Knochen, jedenfalls war das Gästespiel In dieser Phase streckenweise von fehlender Bewegung geprägt und zudem zu wenig druckvoll. Die Abwehr hingegen agierte von Beginn an kompakt und stand in Sachen Aggressivität dem Gegner in nichts nach. Folgerichtig wechselte die Führung in der Anfangsviertelstunde ständig hin und her. Eine Zeitstrafe gegen Mühlhausen beim Stand von 5:6 für Delitzsch war dann so etwas wie die Initialzündung für die Gäste aus Sachsen. Binnen weniger Minuten eroberten die NHV-Männer dank ihres guten Abwehrverhaltens in Zusammenarbeit mit dem glänzenden Torhüter Max Neuhäuser einen Ball nach dem anderen und kamen über ihr gefürchtetes Tempospiel (1. & 2. Welle) zu vier Torerfolgen in Serie, ehe der Mühlhäuser Trainer Edmund Nositschka den Delitzscher Torreigen beim Stand von 5:9 mittels Auszeit unterbrach. Allerdings ließen sich die Delitzscher von diesem kleinen Störmanöver nicht beeindrucken und erhöhten anschließend sogar noch auf 5:11. Auch im Positionsangriff erzeugten die Concorden jetzt wesentlich mehr Druck auf die Schnittstellen und rissen so immer wieder große Lücken in die Mühlhäuser Abwehr. Hätten die Delitzscher in dieser Phase etwas weniger mit  ihren vielen klaren Wurfchancen gesündigt, hätte die Pausenführung (6:11) sogar noch höher ausfallen können. 
In der Halbzeitansprache wurde in der NHV-Kabine das Ziel ausgegeben, auch die 2. Halbzeit unbedingt zu gewinnen. Allerdings hatten die Delitzscher anfänglich einige Schwierigkeiten mit dem Kreisläuferspiel, so dass Mühlhausen auf 11:8 verkürzen konnte. Im Delitzscher Angriff häuften sich nun die technischen Regelfehler. Einerseits sicherlich dem hohen Tempo geschuldet, aber insgesamt acht technische Fehler in Halbzeit 2 sind dann doch etwas zu viel. Doch genug gemeckert. Vor allem dank einer nochmaligen Steigerung von Max Neuhäuser im Tor, der ein ums andere Mal beste Mühlhäuser Wurfgelegenheiten parierte, bauten die NHV-Männer durch schnelles Umkehrspiel ihren Vorsprung immer weiter aus, so dass die Partie zehn Minuten vor Schluss beim Stand von 11:19 de facto entschieden war. Würde man sich auf die Suche nach dem sprichwörtlichen Haar in der Delitzscher Suppe begeben, könnte man zwar anmerken, dass die Concorden vor allem im Positionsangriff auch in der 2. Halbzeit stellenweise nicht druckvoll genug agierten und große Lücken einfach ungenutzt ließen. Würden wir aber nie tun, denn nichtsdestotrotz stand am Ende ein überaus souveräner 22:14-Erfolg. 
Fazit des Co-Trainers Martin Möhle: „Am Ende steht heute ein vollkommen verdienter Sieg. Wir haben uns im Vorfeld viel für diese Partie vorgenommen und konnten einen Großteil davon umsetzen. Vor allem die starke Abwehrleistung in Zusammenarbeit mit einem sehr guten Torhüter waren heute der Schlüssel zum Erfolg. An die heutige Leistung müssen wir nun am kommenden Samstag anknüpfen und dann steht einem schönen Handballfest in eigener Halle nichts im Wege.“ Auch wenn es nach heutigem Stand der Dinge keine realistische Chance mehr gibt, in die Mitteldeutsche Oberliga aufzusteigen, haben sich Mannschaft und Verein fest vorgenommen, das Rückspiel am Samstag (19:30 Uhr, Artur-Becker-Halle) noch einmal zu einem echten Highlight zu machen. Die Zuschauer dürfen sich auf einen würdigen Saisonabschluss mit tollem Handball, Freibier und weiteren Überraschungen freuen. Auch einen ersten Blick in die nächste Saison wird es geben, denn eines steht bereits fest: Auch in der Saison 2014/15 wird das Saisonziel wieder „AUFSTIEG“ heißen!

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