Auch am Tag danach fiel Michael Schneider, Trainer des NHV Concordia Delitzsch, die Erklärung schwer, warum sein Team in Plauen eine Niederlage kassieren musste. "Da kamen diesmal sicher eine ganze Reihe von Faktoren zusammen." Im Spiel Erster gegen den Zweiten der Handball-Sachsenliga unterlagen die Nordsachsen am Ende mit 24:25 (13:12) Toren. Der HC Einheit Plauen setzte damit seine Siegesserie fort und führt weiterhin die Tabelle an. Die Spielgemeinschaft rutschte von Tabellenplatz zwei auf drei ab.
"Wir haben 45 Minuten lang ordentlichen Handball gespielt, die Mannschaft setzte weitgehend die vorgegebene Marschroute um", resümierte Schneider. Allerdings riefen nicht alle seine Jungs das vorhandene Leistungsvermögen ab. Insofern überraschte es Schneider auch, dass "wir doch so deutlich führen konnten".
Da stand es auch noch 21:16 für die Gäste, die diesmal wieder auf drei Akteure des aktuellen Bundesligakaders des SC DHfK Leipzig zurückgreifen konnten. Mit Oliver Krechel im Tor und den beiden Rückraumspielern Lukas Binder und Martin Müller in der Startformation gelang es dem NHV Concordia Delitzsch, den Gastgeber von Beginn an stark unter Druck zu setzen, führte auch bis in die zweite Halbzeit hinein. "Warum wir dann den Faden verloren, ist schwer zu sagen. Zum einen war unser Spiel sehr kraftaufwändig, vielleicht fehlte sie uns dadurch hinten heraus", sagte Schneider und machte den Versuch einer Erklärung. Vielleicht waren es aber auch unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, die zum Bruch im Delitzscher Spiel führten. Zwischenzeitlich, etwa um die 50. Minute herum, standen die Gäste nur noch mit vier Feldspielern auf den Parkett. In dieser Phase gelang es den Spielern aus der Spitzenstadt, den Rückstand auszugleichen (21:21). Gerademal vier Minuten brauchten sie dazu. Das nagte erheblich an den Nerven der Gäste. Im Angriff lief bei der SG fast nichts mehr zusammen. Die HCE-Abwehr hatte leichtes Agieren gegen das NHV-Quartett. "Wir sind immer froh, wenn wir die Bundesliga- Akteure im Team haben", stellte der Delitzscher Trainer fest. Dennoch seien sie in Momenten, in denen "Automatismen greifen müssen" nicht unbedingt hilfreich. "Dazu ist das Team einfach nicht eingespielt genug." Zumindest schafften es die zwei Rückraumspieler in der Endphase nicht, noch einmal Akzente zu setzen.
Vielleicht ließen sich aber auch einige NHV-Akteure von der fantastischen Zuschauerkulisse, 850 Menschen kamen in die Halle, beeindrucken und konnten so nicht konzentriert wie erforderlich auftreten. "Als das Spiel schon verloren schien, begannen die Jungs phantastisch zu kämpfen und sind damit nicht nur in die Partie zurückgekommen, sondern konnten sie sogar noch gewinnen", freute sich Plauens Trainer Silvio Fuchs.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 5.November 2012
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