Sonntag, 18. September 2011

SG DHfK/NHV - HSV Dresden 28:25 (15:14)

Das Ende der Leidenszeit


Mehr als ein Jahr mussten die Delitzscher Zuschauer auf diesen Moment warten, litten mit als auf die Insolvenz der "alten" Concordia die Niederlagenserie der "neuen" folgte. Gestern Abend war das alles für einen Augenblick vergessen: Die Sachsenliga-Handballer schlugen den HSV Dresden in einer dramatischen Partie hochverdient mit 28:25 (15:14) und fuhren den ersten Sieg des Männerteams in der noch jungen Clubhistorie ein.


Der letzte Wurf des Spiels landete da, wo er hingehört: in den Händen von SG-Torwart Max Neuhäuser, der eine brandstarke Leistung auf das Parkett der ohnehin glühend heißen Becker-Halle legte. Auch die Zuschauer hatten in den vorhergehenden 60 Minuten Feuer gefangen. Nur die Schiedsrichter waren mit dem hitzigen Gefecht überfordert, was Delitzschs Trainer Michael Schneider nach dem Abpfiff (die beste Entscheidung der Unparteiischen am ganzen Abend) freilich wenig juckte. "Wir haben heute aus einer überragenden Abwehr heraus, viele leichte Tore erzielt, vorn sehr diszipliniert gespielt und auf unsere Chancen gewartet."


Dieser Zusammenfassung braucht man wenig hinzuzufügen, außer vielleicht die überragende Leistung von Jan Jungandreas, der von der ersten bis zur letzten Sekunde in Flammen stand. Als kaum zwei Minuten vorbei waren, lupfte er einen Siebenmeter rotzfrech über den gegnerischen Schlussmann. Mit der Halbzeitsirene brachte er seiner Mannschaft per Brachialwurf fast von der Mittellinie die Pausenführung. Und auch das 28. und letzte Delitzscher Tor gehörte, logisch, Jan Jungandreas. "Wir haben offensiv nun einmal nur drei, vier Leistungsträger, die kann ich ja schlecht auswechseln", sagte Schneider und meinte neben Toptorschütze Jungandreas Jacob Schlichter und Matthias Juknat. Letzterer zog aus dem Rückraum grandios die Fäden. Die offensive Abwehr der Gäste fand nie ein Gegenmittel. Doch obwohl die Concorden fast durchgängig führten, blieben die Dresdner ihnen hartnäckig auf den Fersen, was hauptsächlich an ihrer körperlichen Überlegenheit lag. Aber die SG-Mannen bissen, gaben keinen Quadratzentimeter Hallenboden kampflos her und verdienten sich so den Erfolg, der übrigens gleichbedeutend mit Rang sechs in der Tabelle ist.


Leipziger Volkszeitung vom 19.September 2011


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