Sonntag, 9. Dezember 2012

SG LVB II - SG DHfK / NHV 20:25 (12:13)

Der Zuckerguss

Die SG DHfK/NHV Delitzsch verbringt die Weihnachtspause auf dem festlichen dritten Platz der Handball-Sachsenliga. Gestern verpasste die Mannschaft von Trainer Michael Schneider per 25:20- Derbysieg bei der SG LVB Leipzig II der wundersamen Hinrunde den Zuckerguss. Für gewöhnlich verbringt der gemeine Nordsachse den Nachmittag des zweiten Advent wohl eher bieder. Kerzen anzünden, Stolle anschneiden, der Heiligen Dreifaltigkeit huldigen. Es geht aber auch sportlicher. So wie es die Delitzscher gestern vormachten, übers Parkett der Brüderhalle jagten und den siebten Erfolg im elften Saisonspiel eintüteten. Der war allerdings von einigen heftigen Geburtsschmerzen begleitet. Mit Jacob Schlichter, Ivo Doberenz und Frank Bönke fehlten der SG gleich drei Stammkräfte. Entsprechend holprig verlief aus Gästesicht der erste Durchgang, den Coach Schneider unter der Kategorie "durchwachsen" verbuchte.
Doch da glücklicherweise jede Medaille zwei Seiten und jedes Handballspiel zwei Halbzeiten hat, blieben noch 30 Minuten, um die LVB aus dem Gleis zu schieben, was schließlich vor allen Dingen die Delitzscher Defensive um Torwart Max Neuhäuser bewerkstelligte. "Max hat überragend gehalten und sehr gut mit der Deckung zusammen gearbeitet", lobte der Trainer seinen jungen Schlussmann, um sofort nachzuschieben: "Aber man sollte das nicht überbewerten." Wie auch immer: In den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte musste Neuhäuser ganze drei Mal hinter sich greifen.
Vorn tat sich die SG aber auch nach dem Wechsel relativ schwer. Klar, wenn mit Schlichter und Doberenz die komplette linke Seite ausfällt, wird's unangenehm. Zumindest in Sachen Positionsangriff. Da aber der exquisiten Abwehr-Maloche viele, viele Konter entsprangen, konnte Sprintwunder Jan Jungandreas seine Qualitäten voll ausspielen und netzte 13-fach ein. Nach mehrfacher Konsultierung des Redaktions- Rechenschiebers stellte der Autor dieser Zeilen fest, dass es sich dabei um mehr als die Hälfte der Gästetore handelte.
"Ich denke wir haben am Ende verdient gewonnen", bilanzierte Schneider die Begegnung. Mannschaftsleiter Sören Raab zog anschließend gleich mal eine Zwischenbilanz der gesamten Hinrunde. "Die Saison ist bisher zufriedenstellend gelaufen. Die Mannschaft gibt alles, aber da es uns an der Kaderbreite mangelt, fehlte in den entscheidenden Spielen etwas." Raab spielt damit auf die unglückliche 24:25-Pleite bei Ligaprimus Plauen und das 23:23-Remis beim Zweiten ZHC Grubenlampe an. Doch selbst daraus lässt sich Schaffenskraft schöpfen. Denn beide Mannschaften müssen im neuen Jahr noch nach Delitzsch.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 10.Dezember 2012

Samstag, 1. Dezember 2012

SG DHfK / NHV - Mot.Cunewalde 34:26 (19:13)

Erfolgreiche, letzte Heimpartie

Wer es bislang noch nicht wahrhaben wollte, am Sonnabend hat es sich einmal mehr bestätigt. Experte bleibt eben Experte. Der Delitzscher Hansi Winkler sagte voraus, mit welchem Toreabstand die Mannschaft von Trainer Michael Schneider in der Sachsenliga gegen die SG Motor Cunewalde gewinnen würde. Acht Tore Vorsprung prophezeite er und traf es damit auf den Punkt. Mit 34:26 Toren gewann die SG DHfK Leipzig/NHV Concordia Delitzsch das letzte Heimspiel der Saison.
Trotz des deutlichen Erfolges sprach Coach Schneider von einem "normalen Spiel", das gewonnen werden konnte, weil die Mannschaft eine "solide Leistung ablieferte". Aus der Zufriedenheit des Handball- Lehrers ist dennoch Kritik zu hören. "Vieles hat mir schon sehr gut gefallen, aber eben nicht alles."
Zunächst hielten die Gäste aus dem Lausitzer Bergland die Partie offen, spielten in der Anfangsphase auch auf Augenhöhe mit der Spielgemeinschaft. Das Gastgeber-Team ließ jedoch in keiner Minute Zweifel daran, dieses Spiel in trockene Tücher zu bringen und zwei Punkte zu verbuchen. Insbesondere dem schnellen variantenreichen Aufbauspiel konnte die Mannschaft von Trainer André Kindermann nicht viel entgegensetzen. Zeitweise agierte die Abwehr vorm Neunmeter- Kreis. Die sich dadurch bietenden Räume nutzte die Crew um Kapitän Matthias Juknat gnadenlos aus. Bereits nach gut einer Viertelstunde Spielzeit lagen die Gäste mit fünf Toren zurück. Nicht nur in dieser Phase zeigte Max Neuhäuser, wer der Herr zwischen den SG-Pfosten ist. Mit einer Fußparade vereitelte er unter anderem die Konter-Chance von Markus Noack. Bis zur Pause konnte sich die Spielgemeinschaft bis auf 19:13 absetzen.
In der zweiten Hälfte lief das Räderwerk der Gastgeber weiter auf Hochtouren. "In der Abwehr sind wir momentan sehr gut, das können wir", so Trainer Schneider. "Wenn es da klappt, kommt auch die Sicherheit nach vorn." Immer wieder gelang es den Abwehrspielern in die durchschaubaren Pässe der Cunewalder zu laufen. Die daraus folgenden Konter endeten überwiegend mit Torerfolgen. Die Gäste gaben aber nicht auf, agierten zuweilen sehr glücklos, aber immer fair.

Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 3.Dezember 2012

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Samstag, 24. November 2012

Molten-Pokal des HVS Sachsen

In der 2.Runde des Pokalwettbewerbes des Handballverbandes Sachsen gewann unsere SG beim TuS Leipzig-Mockau mit 32:20. Glückwunsch !!!

Samstag, 17. November 2012

Grubenlampe - SG DHfK / NHV 23:23 (10:11)

Delitzscher machen "Remis-Demmi" in Zwickau

"Remis-Demmi" im Sachsenliga-Spitzenspiel: Die SG DHfK/NHV Delitzsch hat am Sonnabend vom Zwickauer HC Grubenlampe einen Zähler entführt. Das Duell Tabellenzweiter kontra Dritter endete 23:23, was wiederum Ligaprimus Einheit Plauen beglückte, der nach neun Partien der Konkurrenz nun schon fünf Punkte voraus ist.
Michael Schneider schwankte zwischen Frust und Freude: "Im ersten Moment ist man schon enttäuscht, aber, so wie es gelaufen ist, können wir auch mit dem Punkt zufrieden sein." Doch woher rührte denn nun die wankende Gemütslage des SG-Trainers? Ganz einfach. Seine Mannschaft lag in Zwickau drei Minuten vor Schluss noch mit zwei Toren vorn, brachte den Vorsprung aber nicht über die Zeit. Andererseits war vorher nicht unbedingt von einem Punktgewinn auszugehen, bedenkt man die chronisch siechende Personallage der Delitzscher. So erklärt sich übrigens auch, warum die Mannschaft beim ZHC mal wieder schwer ins Spiel fand, schnell 1:3 zurücklag. "Wir können im Training nie sechs gegen sechs spielen und brauchen dann oftmals in den Spielen Zeit, um uns geistig und körperlich zurechtzufinden", erklärte Schneider. Aber wenn sie dann einmal die Orientierung gefunden haben, sind sie kaum aufzuhalten. Das ließ sich auch vortrefflich gegen Grubenlampe beobachten. Denn als die Delitzscher Satelliten-Navigation Zwickau nach einigen Minuten auf dem Schirm hatte, entwickelte sich ein offenes Spiel - das plötzlich die Gäste anführten. Die Nordsachsen arbeiteten speziell in der Defensive vortrefflich und nahmen ein Tor plus mit in die Kabine.
Auch in Durchgang Nummero zwo ging der Tanz auf des Messers Schneide weiter. Die Führung wechselte fröhlich hin und her. "Auch als wir zwischenzeitlich mit zwei, drei Toren zurücklagen, sind wir nicht in Ehrfurcht erstarrt und eingebrochen, sondern haben gezeigt, dass wir oben mitspielen können", erzählte Schneider. Das Delitzscher GPS- System scheint jedenfalls ganz gut in Schuss zu sein, weist der Mannschaft hoffentlich auch kommenden Sonnabend im Pokal bei TuS Leipzig-Mockau den rechten Weg.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 19.November 2012

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Samstag, 10. November 2012

SG DHfK / NHV - HVH Kamenz 37:30 (16:17)

"Heute hat's Spaß gemacht"

Genau 30 Sachsenliga- Minuten haben die Handballer SG DHfK/NHV Delitzsch gebraucht, um die Niederlage bei Spitzenreiter Einheit Plauen vor gut einer Woche abzuschütteln. Am Sonnabend schalteten die jungen sportlichen Herren in der Beckerhalle gegen den HVH Kamenz nach der Pause auf Lichtgeschwindigkeit und filetierten die Gäste mit 37:30 (16:17). Auch das Duell der schießwütigen Duos entschied die Combo Jacob Schlichter/Jan Jungandreas gegen die kreuzgefährliche Litauen-Connection Aurelijus Stankevicius und Edgaras Gudaitis für sich.
"Heute hat's Spaß gemacht", analysierte "Air" Schlichter anschließend knallhart und schob süffisant nach: "Es läuft ganz gut, wenn ich mit ins Spiel eingebunden werde." Er und sein Kompagnon Jungandreas ließen die Netze glühen, kamen gebündelt auf 24 Buden. Vorentscheidend dürften die ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs gewesen sein. Beinahe sekündlich schlug es im Kasten der bedauernswerten Kamenzer Keeper ein, weil beide Mannschaften das Tempo astronomisch hoch hielten, aber plötzlich (fast) nur noch die Hausherren trafen. "Wenn du so aus der Kabine kommst, wird es natürlich einfacher", sagte Trainer Michael Schneider.
Noch einfacher wäre es gewesen, wenn seine Mannschaft die Gäste schon in Durchgang Nummero uno vorn wie hinten derart konsequent bearbeitet hätte. Besonders die hochgelobte Delitzscher Deckung glich teilweise einer Autobahn-Großbaustelle. Großflächiger Beton- beziehungs- weise Parkett-Krebs. "Wir waren in der Abwehr zu lethargisch, haben nicht das gemacht, was wir besprochen hatten", meinte Schneider. Eine plausible Erklärung für die Wende zum Guten, die nicht unbedingt irdischen Gesetzen folgt, fand Jacob Schlichter: "Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass Plauen jetzt abgehakt sein muss." Hätte man zwar auch vorher machen können, aber so war die Partie natürlich unterhaltsamer.
Nur eine Aktion des zweiten Durchgangs hinterließ tiefe Gräben auf der Stirn, passte nicht ins Entertainment-Gesamtpaket. SG-Defensivstratege Frank Bönke fällte 20 Sekunden vor dem Ende aus unerfindlichen Gründen den Kamenzer Kreisläufer Rico Rudolph, sah zu recht die Rote Karte. "Völlig unnötig. Ich kann mir nicht erklären, was das sollte", sagte Michael Schneider. Ging sicher allen Anwesenden so.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 12.November 2012

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Samstag, 3. November 2012

Einheit Plauen - SG DHfK / NHV 25:24 (12:13)

SG DHfK/NHV verliert das Spitzenspiel in Plauen

Auch am Tag danach fiel Michael Schneider, Trainer des NHV Concordia Delitzsch, die Erklärung schwer, warum sein Team in Plauen eine Niederlage kassieren musste. "Da kamen diesmal sicher eine ganze Reihe von Faktoren zusammen." Im Spiel Erster gegen den Zweiten der Handball-Sachsenliga unterlagen die Nordsachsen am Ende mit 24:25 (13:12) Toren. Der HC Einheit Plauen setzte damit seine Siegesserie fort und führt weiterhin die Tabelle an. Die Spielgemeinschaft rutschte von Tabellenplatz zwei auf drei ab.
"Wir haben 45 Minuten lang ordentlichen Handball gespielt, die Mannschaft setzte weitgehend die vorgegebene Marschroute um", resümierte Schneider. Allerdings riefen nicht alle seine Jungs das vorhandene Leistungsvermögen ab. Insofern überraschte es Schneider auch, dass "wir doch so deutlich führen konnten".
Da stand es auch noch 21:16 für die Gäste, die diesmal wieder auf drei Akteure des aktuellen Bundesligakaders des SC DHfK Leipzig zurückgreifen konnten. Mit Oliver Krechel im Tor und den beiden Rückraumspielern Lukas Binder und Martin Müller in der Startformation gelang es dem NHV Concordia Delitzsch, den Gastgeber von Beginn an stark unter Druck zu setzen, führte auch bis in die zweite Halbzeit hinein. "Warum wir dann den Faden verloren, ist schwer zu sagen. Zum einen war unser Spiel sehr kraftaufwändig, vielleicht fehlte sie uns dadurch hinten heraus", sagte Schneider und machte den Versuch einer Erklärung. Vielleicht waren es aber auch unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, die zum Bruch im Delitzscher Spiel führten. Zwischenzeitlich, etwa um die 50. Minute herum, standen die Gäste nur noch mit vier Feldspielern auf den Parkett. In dieser Phase gelang es den Spielern aus der Spitzenstadt, den Rückstand auszugleichen (21:21). Gerademal vier Minuten brauchten sie dazu. Das nagte erheblich an den Nerven der Gäste. Im Angriff lief bei der SG fast nichts mehr zusammen. Die HCE-Abwehr hatte leichtes Agieren gegen das NHV-Quartett. "Wir sind immer froh, wenn wir die Bundesliga- Akteure im Team haben", stellte der Delitzscher Trainer fest. Dennoch seien sie in Momenten, in denen "Automatismen greifen müssen" nicht unbedingt hilfreich. "Dazu ist das Team einfach nicht eingespielt genug." Zumindest schafften es die zwei Rückraumspieler in der Endphase nicht, noch einmal Akzente zu setzen.
Vielleicht ließen sich aber auch einige NHV-Akteure von der fantastischen Zuschauerkulisse, 850 Menschen kamen in die Halle, beeindrucken und konnten so nicht konzentriert wie erforderlich auftreten. "Als das Spiel schon verloren schien, begannen die Jungs phantastisch zu kämpfen und sind damit nicht nur in die Partie zurückgekommen, sondern konnten sie sogar noch gewinnen", freute sich Plauens Trainer Silvio Fuchs.

Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 5.November 2012

Samstag, 27. Oktober 2012

SG DHfK / NHV - Zwönitzer HSV 30:27 (17:11)

Spielgemeinschaft zementiert zweiten Platz ohne Glanz

Hauptsache gewonnen: Die SG DHfK/NHV Delitzsch hat am Sonnabend den Zwönitzer HSV 30:27 (17:11) bezwungen. Damit festigte die Mannschaft von Trainer Michael Schneider Tabellenplatz zwei in der Handball- Sachsenliga und reist kommendes Wochenende mit fünf Siegen in Serie zum Spitzenspiel nach Plauen.
20 Minuten lang lernten die Gäste aus dem Tabellenkeller die Bedeutung des Wortes "Hausherren" kennen - und lagen bereits 7:16 zurück. Die SG dominierte und demontierte den unterlegenen Gegner nach Strich und Faden. Doch plötzlich riss der Spielfaden. "Wir haben sehr gut angefangen, aber danach das Handballspielen eingestellt", befand Schneider. "Ich kann mir nicht erklären, was dann passiert ist." Welche Gedanken auch immer im Großhirn der Seinen schlummerten, irgendwie kamen sie von ihrer Linie ab.
Wirklich Angst musste man angesichts der harmlosen Zwönitzer aber trotzdem zu keiner Zeit haben. Hätten die Gastgeber ihre Chancen konsequent genutzt, wäre der Sieg wohl deutlich höher ausgefallen. So mussten in der Schlussphase Oliver Krechel und Max Neuhäuer im SG- Kasten noch zwei Konter entschärfen, um dem HSV auch den letzten Hoffungs-Zahn zu ziehen. "Es wurde zwar nicht wirklich richtig eng, aber ich hab mich trotzdem über die Art und Weise geärgert", sagte Schneider.
Womöglich lassen sich 40 eher schwache Minuten auch mit den nachlassenden Kräften erklären. Schließlich konnten die Eckpfeiler Marcel Ulrich, Matthias Junknat und Jacob Schlichter in der vergangenen Woche nur eingeschränkt trainieren, rangen folglich im bekanntermaßen sehr physischen Delitzscher Spiel recht bald nach Luft. Seinen Kapitän und Spielmacher hob der Coach anschließend dennoch heraus: "Juki hat unter Schmerzen als einer der wenigen sehr gut und konstant gespielt. Jetzt müssen wir abwarten, ob das Spiel nicht zu früh für ihn kam."
Der Trainer ist nicht ohne Grund besorgt, schließlich erwartet die SG nächste Woche das absolute Topspiel beim bisher ungeschlagenen Ligaprimus Einheit Plauen. Da muss wohl eine bessere Leistung her als am Sonnabend, wenn die Einheit entzweit werden soll. Schneider gewinnt der anstehenden Partie der Sachsenliga-Giganten aber auch Positives ab: "Da sind wir mal nicht der Favorit." Das war gegen die tief im Abstiegs-Schlamassel steckenden Zwönitzer anders.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 29.Oktober 2012

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Samstag, 20. Oktober 2012

SG DHfK / NHV - SC Riesa 29:22 (17:11)

Helden aus der zweiten Reihe

Während der "große Bruder" SC DHfK Leipzig in Liga zwei schwächelt, schippert die SG DHfK/NHV Delitzsch auf einer Welle des Erfolgs. Am Sonnabend fiedelte das Team von Trainer Michael Schneider den bedauernswerten Tabellenvorletzten SC Riesa mit 29:22 (17:11) ab.
Verdienter Lohn: Platz zwei in der Sachsenliga, gepaart mit der Erkenntnis, dass die wirklich starken Gegner erst noch kommen. Ob Delitzschs Defensiv-Spezi Christian Bräuer sich wohl daran erinnern kann, wann ihm das letzte Mal fünf Treffer gelangen? An der Schießbude vielleicht? Jedenfalls dürfte die Partie gegen Riesa für ihn und seine Kollegen, die sonst im zweiten Glied stehen beziehungsweise die Drecksarbeit verrichten, eine wunderbare Abwechslung gewesen sein. Himmlisch, wie Bräuer nach jedem seiner Tore förmlich ausflippte. Da passte es blendend, dass der 31-Jährige auch den Schlusspunkt setzte. "Ich denke, ihm tut das sehr gut, es ist nicht immer leicht für ihn. Er hat mit sehr viel Geduld auf diese Chance gewartet und nachgewiesen, dass er da ist, wenn man ihn braucht", sagte Schneider. Das galt auch für den enorm spielwitzigen A-Junior Patrick Baum sowie Frank Bönke und Nico Ludwig. Wobei Letzterer zunächst etwas übermotiviert wirkte, nach einer obligatorischen Zweiminutenstrafe aber sichtlich abgekühlter zu Werke ging.
Cool wie ein Bündel Eiswürfel präsentierte sich auch Junioren- Weltmeister Oliver Krechel, der bei seiner Premiere im SG-Kasten hervorragend hielt und wohl auch künftig die Nummer eins sein wird. Zumindest solange bis DHfK-Trainer Uwe Jungandreas ihn wieder zurück nach Leipzig delegiert. Krechels kurzfristige Abgabe nach Delitzsch führte am Lober zu einem erstaunlichen Luxus. Gleich vier Torhüter standen Michael Schneider am Sonnabend zur Verfügung. Zum derzeit fehlenden halblinken Rückraum-Spieler soll jedoch keiner von ihnen umgeschult werden. "Das wird sich schon ganz natürlich regulieren", sagt Schneider. Heißt übersetzt: Der ein oder andere Keeper rutscht wohl in die Verbandsliga-Reserve.
Die Geschichte der Partie selbst ist schnell erzählt. Lediglich in der Anfangsphase hatten die Hausherren leichte Probleme, zogen dann aber von 3:3 auf 8:3 davon. Riesa sah fortan nur noch die Delitzscher Rücklichter. "Nach fünf Minuten haben wir ins Spiel gefunden und unsere Chancen genutzt. Ich denke, zur Halbzeit war das Ding gegessen", sagte Jan Jungandreas. Das sah wohl auch sein Trainer so, der fröhlich rotierte und seinen Helden aus der zweiten Reihe reichlich Einsatzzeit gab. Kreisläufer Marcel Ulrich probte im zweiten Durchgang schon mal den Rückzug aufs Altenteil, blieb komplett auf der Bank. Auch Jacob Schlichter wurde "Opfer" von Schneiders rigidem Schonungskurs, obwohl er sicher noch gern die ein oder andere Bude gemacht hätte. Kollege Jungandreas sprang seinem etwas zerknirschten Konterpart zur Seite: "Klar, wollen wir beide immer Tore werfen, aber vor allen Dingen soll die Mannschaft Erfolg haben."
Nach dem Schlusspfiff stand das NHV-Führungsduo Kai Emanuel und Steffen Menzel beseelt beieinander, gab sich ganz dem Glück des Augenblicks hin. "Das war einfach nur schöner Handball", sinnierte Emanuel. Gegen einen allerdings limitierten Gegner und mit einigen, am Ende verzeihlichen, Unkonzentriertheiten im Abschluss. Nur bei Neuzugang Marcus Leuendorf flutscht es noch nicht so recht. Womöglich hebt er sich den Dauerfeuer-Modus für die Topspiele auf. In zwei Wochen geht's zum ungeschlagenen Tabellenführer Einheit Plauen. Spätestens bis dahin sollte der Wurfarm justiert sein.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 22.Oktober 2012

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Sonntag, 14. Oktober 2012

Neudorf/Döbeln - SG DHfK / NHV 26:32 (14:16)

Doppelt und dreifach

Die Sachsenliga-Handballer der SG DHfK/NHV Delitzsch haben am Sonntagabend den dritten Sieg in Serie gefeiert. Sie gewannen bei der HSG Neudorf/Döbeln mit 32:26 (16:14) und sprangen auf Tabellenplatz vier. Gehörigen Anteil am Erfolg hatte abermals ein alter Bekannter. Bei Zweitligist DHfK Leipzig schmort Martin Müller gemeinhin auf der Bank, bei der SG hingegen brennt er lichterloh, schenkte Neudorf/Döbeln sieben Mal ein. Vor zwei Wochen in Aue waren es gar neun Buden. Und falls Ihnen der Name Martin Müller bekannt vorkommen sollte, liegt das nicht allein an der Häufigkeit desselben. Nein, der Rückraumschütze stand zwischen 2007 und 2010 für die gute, alte Delitzscher Concordia auf dem Parkett.
Und damit er sich an alter Wirkungsstätte nicht so einsam fühlte, begleiteten ihn die DHfK-Kollegen Lukas Binder (der ebenfalls siebenfach zuschlug) und Torhüter Michal Galia. SG-Trainer Michael Schneider freute sich selbstverständlich über die Unterstützung, aber auch noch über etwas anderes. "Natürlich haben uns die drei sehr weitergeholfen. Mit den drei Siegen haben die Jungs außerdem Selbstvertrauen zurückgewonnen. Das sind Bausteine, auf die wir aufbauen können."
Allerdings dauerte es etwas, bis sich die Herren zurechtfanden. Bis zur 25. Minute hielten die Gastgeber die Partie offen. "Speziell Michal Galia und die Abwehr mussten sich erst einspielen", sagte Schneider. Doch spätestens mit Beginn der zweiten Hälfte war von Abstimmungsproblemen kaum noch etwas zu spüren. Neudorf/Döbeln wirkte zunehmend hilflos, lag nach 48 Minuten scheinbar aussichtslos mit 19:27 zurück. Zwar arbeitete sich die HSG wegen einiger Delitzscher Nachlässigkeiten noch einmal auf drei Tore heran, doch gefährlich wurden sie den Loberstädtern nicht mehr.
"Wir haben das heute nicht spielerisch, sondern durch Athletik und individuelle Klasse gelöst", befand Schneider. Ist auch irgendwie logisch, da das DHfK-Trio nicht mit der Sachsenliga-Truppe trainiert. Überbewerten wird den Sieg beim noch punktlosen Tabellen-Schlusslicht ohnehin keiner. Dafür konnte Schneider dank der Dreifach-Hilfe einige Leistungsträger für kommende Aufgaben schonen. Denn wann er wieder mit Hilfe der DHfK rechnen kann, entscheidet deren Trainer Uwe Jungandreas jedes Wochenende aufs Neue. Mal sehen, wie es am Sonnabend aussieht, wenn die SG in der Beckerhalle, 19.30 Uhr, den SC Riesa empfängt.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 16.Oktober 2012

Sonntag, 30. September 2012

EHV Aue II - SG DHfK / NHV 23:33 (11:16)

Das Juniorteam bleibt auch im zweiten Heimspiel der Saison sieglos. Gegen spielstarke und mit zweitligaerfahrenen Akteuren angereiste Leipziger unterlagen die Auer mit 23:33 (11:16). Dabei zeigten die Messestädter von Beginn an, dass sie dass Spiel an sich reißen wollen. Nach 3 Minuten lag das Juniorteam bereits mit 1:4 im Rückstand. In dieser Phase gerieten die Auer vor allem durch schwache Wurfleistungen in Rückstand. Basierend auf einen, in Hälfte eins, stark aufgelegten Alexander Raupach im Tor gewann das Auer Angriffsspiel an Fahrt. Mathis Krauß und Felix Roth gelangen in der Folge einfache Treffer, die die Auer eine 8:6 Führung bescherte. Bis zum Stand von 11:11 in der 22. Spielminute blieben die Auer den Leipzigern auf den Fersen. Danach bestrafte Leipzig jeden kleinen Fehler des Juniorteams konsequent und konnte sich bis zur Halbzeit auf 11:16 absetzen.
In der Folge schien es, als hätte dieser Vorsprung die Handbremse bei den Leipzigern gelöst. Aue geriet direkt nach Wiederanpfiff in einen 12:21-Rückstand. Vor allem Fehlpässe und schwache Wurfleistungen prägten das Bild dieser Phase. Daran konnten auch mehrere Eins-gegen-eins-Aktionen von Torsten Wetzel, die beinahe immer mit 7-Meter-belohnt wurden, nichts ändern. Zumal auch die Sicherheit vom Siebenmeter Punkt fehlte. Das Juniorteam zeigte jedoch, dass es glernt hat, sich nicht aufzugeben. Die letzten 20 Minuten konnten wieder ausgeglichen gestaltet werden und am Ende stand eine 23:33 Niederlage.
"Eine Niederlage mit 5 Toren Differenz wäre für mich und unsere Mannschaft heute in Ordnung gewesen. Auf Grund leichtsinniger Fehler, gelangen den Leipzigern zahlreiche Gegenstöße mit einfachen Toren. Daher können wir uns über das Ergebnis nicht freuen. Wir blicken jedoch nach vorn. Und vor allem auf Gegner, die auf unserer Augenhöhe sind. DHfK Leipzig gehört hier nicht dazu", resümierte Trainer René Jahn direkt nach dem Spiel.



Samstag, 22. September 2012

SG DHfK / NHV - HSV Dresden 20:19 (10:8)

Gewaltig

Am Ende war da nur noch Glück, das sich in Freudentänzen und Jubelschreien entlud. 20:19 (10:8) hatte die SG DHfK/NHV Delitzsch gerade den HSV Dresden besiegt und brachte damit das KSZ zum Erbeben. Eine gewaltige, kaum für möglich gehaltene Energieleistung ließ die Hausherren am Sonnabend den ersten Sieg im zweiten Spiel dieser Handball-Sachsenliga-Saison einfahren.
"Sowas dämlisches", HSV-Mannschaftsleiter Christian Dietze stieß sich ziemlich derb und im breitesten sächsisch an der Auszeit von Trainer Thorsten Triebel, die seinem Team 14 Sekunden vor Schluss eine Konterchance - und damit die letzte Möglichkeit zum Ausgleich - nahm. Es war der Kulminationspunkt einer hochdramatischen Schlussphase. "Ein echter Fight, den die willensstärkere Mannschaft gewonnen hat", krächzte SG-Coach Michael Schneider hinterher, der den Sieg mit dem vorübergehenden Verlust seiner Stimme bezahlte.
Aber zwischenzeitlich schien alles Schreien ungehört zu bleiben. Delitzsch dominierte die Partie im zweiten Durchgang, führte schon mit 15:9 (43.), doch in der letzten Viertelstunde schwanden die Kräfte, machten sich die fehlenden Wechselmöglichkeiten deutlich bemerk- bar. Dresden ging zwei Minuten vor Schluss zum ersten Mal seit dem 0:1 in Führung. Aber die bedingungslos kämpfende SG ließ sich nicht unterkriegen, Jacob Schlichter glich aus, Jan Jungandreas traf per Siebenmeter zum 20:19. Der Rest lief aus Dresdner Sicht bekanntermaßen ziemlich "dämlisch". Oder wie Schneider sagte: "Am Ende war das Glück auf unserer Seite. Unsere Defensive hat funktioniert und Max (Neuhäuser) im Tor hat sein Potenzial abgerufen."
Nur einer haderte mit sich und der Welt. Neuzugang Marcus Leuendorf: "Ich kann mit meiner Leistung nicht zufrieden sein. Am Ende war es zu aufregend, wir hätten den Sack eher zumachen müssen." Wohl wahr, aber letztlich zählt nur eines - zwei Punkte.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 24.September 2012

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Sonntag, 16. September 2012

Koweg Görlitz - SG DHfK/NHV 28:24 (14:8)

SG-Auftaktpleite in Görlitz: viele offene Baustellen

Selten klang Trainer Michael Schneider derart niedergeschlagen wie nach der Auftaktpleite seiner SG DHfK/NHV Delitzsch am Sonntagabend beim SV Koweg Görlitz. 24:28 hieß es am Ende aus Sicht der Gäste, die nie einen Draht zum Spiel fanden und den Auftakt in die Handball- Sachsenliga gründlich verpatzten.
"Wir haben zu keiner Zeit das gespielt, was wir können und unerklärlich ängstlich begonnen", sagte Schneider bedient. Nach zwölf Minuten lagen die Gäste 0:6 zurück, verwarfen aus besten Positionen, schienen körperlich und geistig abwesend. "So kann man gegen Görlitz nicht bestehen", entfuhr es dem Trainer. Immerhin kämpfte die Truppe, kam sechs Minuten vor der Pause auf 8:10 heran. Einer der wenigen Lichtblicke war Jungspund Max Emanuel, dem DHfK-Zweitliga-Team entliehen brannte er lichterloh, stemmte sich gegen die drohende Niederlage. "Er hat Akzente gesetzt und Verantwortung übernommen, was ich eigentlich von anderen Leuten erwarte", lobte Schneider den 18-Jährigen.
Freilich vermochte Emanuel allein nicht, den stark aufgestellten Görlitzern beizukommen und so setzten sich die Hausherren bis zur Pause wieder auf sechs Tore ab. Kurz nach Wiederbeginn zog Koweg gar auf Neun davon und die Partie war praktisch entschieden. Das Debüt von Top-Neuzugang Marcus Leuendorf passte ins Bild. Wie vieles seiner Kollegen wirkte er verkrampft. "Er trägt offenbar schwer an der Bürde des Leistungsträgers, hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Aber das ging vielen anderen auch so", bilanzierte Schneider. Immerhin gab sich die DHfK/NHV-Combo nicht auf, hielt bis zum bitteren Ende gegen und so den Rückstand in einem erträglichen Rahmen.
Dem Coach schwante indes schon vorm Anpfiff Böses: "Ich hatte die Befürchtung, dass so etwas passiert. Aber es sind auch Baustellen aufgetreten, von denen ich dachte, sie seien bereinigt." Nun müsste die Arbeit im Training intensiviert und bestimmte Dinge überdacht werden. "Das ist eine schwierige Aufgabe, zumal auch Ivo Doberenz mit einer Platzwunde fürs Erste ausfällt." Matthias Strehle fehlt ohnehin mehrere Wochen.
Chance auf Wiedergutmachung bekommt der Rest der SG schon am kommenden Sonnabend, wenn es im heimischen Kultur- und Sportzentrum gegen den HSV Dresden geht. Übrigens gibt es nur noch in dieser Woche beim Heko-Schlüsselservice (Dienstag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr) und in der NHV-Geschäftsstelle (Donnerstag, 16 bis 18 Uhr) vergünstigte Dauerkarten.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 18.September 2012

Mittwoch, 12. September 2012

Pulay neu, Strehle verletzt, Ergebnis unklar

Manchmal verlieren selbst gestandene Männer den Überblick: Der Ausgang des letzten Testspieles von Handball-Sachsenligist SG DHfK/NHV Delitzsch am vergangenen Sonntag gegen Landsberg schien die SG-Verantwortlichen zu überfordern. Denn während Geschäftsstellenleiter Frank Bönke die Kunde eines 30:28-Sieges überbrachte, meinte Trainer Michael Schneider, die Seinen hätten knapp verloren. "Glaube ich zumindest." Grund für die allgemeine Verwirrung war eine offenbar lädierte Anzeigetafel. Endgültige Aufklärung vermochte jedenfalls niemand zu leisten. Naja, wie heißt es so schön: Es gibt immer zwei Meinungen.
Da Ergebnissen in der Vorbereitung aber ohnehin eher marginale Bedeutung beigemessen wird, kümmerte sich Schneider lieber um die gewonnenen Erkenntnisse eine Woche vor dem Punktspielstart in Görlitz: "Es gab viele gute Momente, aber auch Sachen an denen wir noch arbeiten müssen." Der Coach testete zwei verschiedene Abwehrformationen und gab allen Akteuren längere Einsatzzeiten. "Damit jeder seine Funktion im Team kennt."
Mit Matthias Strehle fehlte jedoch ein Spieler verletzungsbedingt. Noch weiß keiner, wie lange die 25-jährige Rückraumwaffe ausfällt. Dafür ist der Kader auf der Torwartposition um eine Alternative reicher. David Pulay, Sohn von Ex-Concorde Gabor Pulay, verstärkt das Team seit einiger Zeit. Wunderdinge sollte man von dem 20-Jährigen aber nicht erwarten. "Er ist ein junger, ausbaufähiger Spieler. Ein ganz anderer Typ als Max (Neuhäuser)", sagte Schneider mit Blick auf die etatmäßige Nummer eins im Kasten der SG.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 11.September 2012

Dienstag, 11. September 2012

Ein Hauch von Bundesliga

Die Handballer des NHV Concordia Delitzsch haben am Freitagabend ihre beiden Aushängeschilder präsentiert. Im Oberen Bahnhof stellten sich das Damen- und Herrenteam eine Woche vor dem Saisonstart Fans und Förderern vor, sprachen über Ziele, Herausforderungen und die Kunst der Improvisation.
Ein lauer Hauch Bundesliga wehte durch das altehrwürdige Gemäuer, als Mannschaftsleiter Sören Raab den Männern ihre neuen Trikots aushändigte. Einzeln traten Marcel Ulrich, Matthias Strehle und Co. vor und posierten mit dem frisch bedruckten leuchtend-blauen Stück Stoff zusammen mit ihrem Gönner. Denn jeder NHV-Akteur hat seinen persönlichen Ärmel-Sponsor. Das dürfte in der Sachsenliga seines Gleichen suchen, zeugt von großen Plänen, die Trainer Michael Schneider allerdings gleich wieder auf ein bodenständiges Maß zurechtstutzte. "Wir wollen mindestens einen Platz gutmachen." Das hieße also Rang vier. Doch selbst der sei nur zu erreichen, wenn "alle Spieler gesund bleiben. Verletzt sich jemand, müssen wir improvisieren". Kapitän Matthias Juknat ergänzte: "Wir haben in der vergangenen Saison am Rande unserer Möglichkeiten gespielt. Die Vorbereitung auf die neue Serie lief super. Wir werden weiter Gas geben." Mit dabei helfen soll der einzige Neuzugang Marcus Leuendorf, der von LVB Leipzig kam, offenbar aber schon voll in Delitzsch angekommen ist. "Ich freue mich, die Ziele mit der Mannschaft angehen zu können."
Recht hohe Ziele haben sich auch die NHV-Damen gesteckt. Nach dem sie 2011/12 als Aufsteiger Platz sechs in der Verbandsliga erreichten, soll es nun noch weiter nach vorn gehen. "Letztes Jahr waren nie alle da, deswegen sollte es jetzt noch besser laufen. Platz vier ist drin", sagte Janine Katschke. Wie sich die Pläne doch gleichen. Mit ihrem Übermut steckte die Kapitänin offenbar auch Trainerin Yvonne Flach an, die sofort einstimmte: "Oben mitspielen, macht einfach mehr Spaß." Ob es funktioniert, darüber gibt das kommende Wochenende erste Aufschlüsse, wenn die NHV-Aushängeschilder auswärts in die Saison starten. Die Männer müssen am Sonntag in Görlitz ran, die Damen tags zuvor in Chemnitz. Der erste Heimspieltag steht am 22./23. September an. Übrigens mit terminlichen und örtlichen Veränderungen. Die Herren spielen künftig wieder am Sonnabend, dreimal geht's sogar von der kuschligen Artur-Becker-Halle ins große KSZ. "Es hat sich gezeigt, dass der Sonntag für die Zuschauer nicht optimal ist. Jetzt hoffen wir auf Besserung", sagte NHV-Vize Steffen Menzel.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 10.September 2012

Donnerstag, 6. September 2012

"Oben mitspielen"

Handball-Sachsenligist SG DHfK/NHV Delitzsch wird in der kommenden Saison bei einigen Spielen mit Akteuren des SC DHfK Leipzig (2. Bundesliga) verstärkt, das bestätigte SG- Mannschaftsleiter Sören Raab gestern gegenüber der Kreiszeitung. Insbesondere junge Talente sollen demnach ab und an in Delitzsch Spielpraxis sammeln.
"Es gibt genug Leute, die im Raum stehen und uns punktuell zur Verfügung stehen sollen", sagt Raab. Problem: "Wir wissen nicht hundertprozentig, wer uns bei welchem Spiel unterstützt." Insgeheim hatten die Verantwortlichen gehofft, feste Spielerzusagen zu bekommen, damit die Jungs aus der zweiten Liga auch manchmal mit der Sachsenliga-Mannschaft trainieren. Doch daraus scheint vorerst nichts zu werden.
SG-Trainer Michael Schneider will sich nun mit seinem DHfK-Kollegen Uwe Jungandreas zusammensetzen und über das Vorgehen beraten. "Wir wissen, dass die zweite Liga vorgeht, aber grundsätzlich ist jeder DHfK- Spieler bei uns willkommen. Jetzt müssen wir sehen, was Sinn macht." Fakt ist: Die Entscheidung ob und wann jemand das Trikot der SG überstreift, liegt bei Jungandreas. Kommt das "Ja" aus Leipzig, darf man sich in Delitzsch möglicherweise auf einige interessante junge Herren gefasst machen. Zum Beispiel: Junioren-Weltmeister-Torwart Oliver Krechel, U18-Europameister Max Emanuel (der zusammen mit Lucas Krzikalla womöglich auch hin und wieder für das Jugend-Bundesliga- Team der Handball-Akademie Leipzig-Delitzsch aufläuft) oder Ex- Concorde Martin Müller. Doch all diese Personalien hängen von der Spielersituation des SC DHfK ab. Ereilt die Leipziger die Verletzungsseuche, muss die SG mit ihrem überschaubaren Kader auskommen.
"Wir haben auch ohne Unterstützung eine mehr als solide Truppe, wollen oben mitspielen", sagt Raab und ergänzt sofort: "Dann darf aber keiner ausfallen." Denn bei nur elf Feldspielern wird die Luft schnell dünn. Bleiben alle Mann gesund, scheint das Ziel aber realistisch. Nach der starken vergangenen Saison (Platz fünf) und einer bisher ordentlichen Vorbereitung besteht durchaus Grund zu verhaltenem Optimismus. Gerade erst gewann die Mannschaft ein Turnier in Döbeln, bezwang dabei die Ligakonkurrenten Neudorf/Döbeln und LVB Leipzig II. "Das war ganz okay, um sich weiter einzuspielen und Praxis zu sammeln. Aber ich werde den Erfolg ganz sicher nicht überbewerten", meinte Coach Schneider anschließend. Noch bleiben fast zwei Wochen, damit sich Automatismen weiter besser einschleifen, Absprachen besser funktionieren. "Wir müssen noch einige kleinere Dinge abstellen, aber nichts, was mich beunruhigt", so Schneider. Am Sonntag steht der letzte Test in Landsberg an, ehe am 16. September die Sachsenliga mit einem Auswärtsspiel bei Koweg Görlitz beginnt. Ob dann schon Verstärkung von der DHfK im Anflug ist, entscheidet sich kurzfristig. Ein Zustand, an den sich die SG in dieser Saison möglichst schnell gewöhnen sollte. Dann könnte möglicherweise sogar das "langfristige Ziel" Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga (Raab) plötzlich ganz nah sein. Man wird ja wohl noch tagträumen dürfen.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 5.September 2012

Mittwoch, 29. August 2012

In eigener Sache...

Die neue Stats-Corner für die Sachsenliga ist online.

Aus Zeitgründen wird es für die 2.Bundesliga diese Saison keine Stats-Corner geben. Der Link für die letzte Saison bleibt auf der Fanpage erhalten.

Sonntag, 12. August 2012

Sieg, Niederlage und zwei Laborratten

Obwohl personell am Hungertuch nagend hat Handball-Sachsenligist SG DHfK/NHV Delitzsch unter der Woche zwei weitere Testspiele bestritten und dabei eine ordentliche Figur abgegeben. Am Donnerstagabend setzte es eine haarscharfe 30:31- Niederlage bei Oberligist SV Hermsdorf, tags zuvor sprang gegen Lok Leipzig-Mitte (Verbandsliga) ein recht deutlicher 37:33-Erfolg heraus. SG-Trainer Michael Schneider wollte die beiden Partien nicht allzu hoch hängen, verzichtete auf Galgenstricke. Einerseits weil er seine Mannschaft jeweils direkt zuvor zu knackigen Trainingseinheiten gebeten hatte, andererseits weil er gerade einmal sieben Feldspieler aufs Formular schreiben konnte, folglich recht einsam an der Seitenlinie umher stiefelte. "Momentan fehlen uns die Alternativen, auch deswegen schaue ich nicht so auf die Ergebnisse", sagte Schneider über den Doppel-Test. Dabei darf die knappe Schlappe in Hermsdorf durchaus als Achtungserfolg durchgehen.
Den Coach beschäftigen freilich Baustellen, abseits der nackten Zahlen. Da mit Marcel Ulrich nur ein gelernter Kreisläufer im Kader steht, müssen zwangsläufig kreative Lösungen und ein guter Arzt her. "Ich hoffe, das ,Ulle' gesund bleibt, aber wir brauchen auch Alternativen und nutzen die Vorbereitung, um am Kreis zu experimentieren", erzählt Schneider. Die Laborratten heißen in diesem Fall Matthias Juknat und Frank Bönke, die sich auf der ungewohnten Position gerade erste Sporen verdienen. Indes bleibt dem Trainer auch noch sein Neuzugangs- Wunschzettel: "Vielleicht kommt ja noch einer." Ende August wissen wir mehr.
Bis dahin lässt es die SG auch in Sachen Vorbereitungspartien etwas ruhiger angehen, stattdessen soll den Problemzonen durch gezieltes Training der Garaus gemacht werden. Am ersten Septemberwochenende nimmt die Mannschaft beim Turnier in Döbeln wieder volle Fahrt auf. "Dann werden wir sehen, wo wir stehen. Oder auch nicht", sagt Schneider. Geduld ist eine Zier.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 11.August 2012

Freitag, 10. August 2012

Antwort auf Personalfragen Ende August

Ordentlicher Auftakt: Handball- Sachsenligist SG DHfK/NHV Concordia Delitzsch hat sein erstes Testspiel nach fast viermonatiger Pause mit 35:25 gegen Sachsen-Anhalt-Ligist SG Spergau gewonnen. Die Concorden dominierten die auf 3x20 Minuten angesetzte Partie klar.
"Ich bin zufrieden. Für den ersten Auftritt nach so langer Zeit war das mehr als in Ordnung. Auch wenn natürlich noch nicht alles so lief, wie ich mir das vorstelle", sagte DHfK/NHV-Trainer Michael Schneider. Allerdings absolvierten die Spergauer zuvor ein Trainingslager, dementsprechend fehlte ihnen etwas die Spritzigkeit. Auf der anderen Seite hatten die Delitzscher nur acht Feldspieler dabei, fehlten Christian Bräuer, Nico Ludwig und Jens Groeschel. Schneider begriff das aber als Chance für den Rest der Truppe: "So konnten fast alle viel spielen. Das hat mich für die Jungs gefreut." Zum Einspielen des kompletten Teams sei es aber nicht perfekt gewesen. Einen starken Eindruck hinterließ Neuzugang Marcus Leuendorf, der laut Trainer bereits eine echte Stütze in Abwehr und Angriff ist. "Jetzt feilen wir noch an einigen Nuancen und weiter an der Ausdauer", so Schneider. Dazu stehen in den kommenden Tagen zwei weitere Vorbereitungsspiele gegen Lok Leipzig-Mitte (Verbandsliga) und den SV Hermsdorf (Mitteldeutsche Oberliga) an. Letzteres dürfte ein echter Härtetest werden.
Wenig Erhellendes gibt es in Sachen Personal. "Erst Ende August entscheidet sich, ob wir noch den ein oder anderen Spieler vom SC DHfK Leipzig kriegen", sagte SG-Mannschaftsleiter Sören Raab gestern gegenüber der Kreiszeitung. Das hänge auch davon ab, ob beim Zweitligisten alle gesund bleiben. Das letzte Wort habe schließlich Trainer Uwe Jungsandreas "Wir stehen fortlaufend in Kontakt mit den DHfK-Verantwortlichen", so Raab. Noch bleibt der SG etwas Zeit. Die Mannschaft startet am 16. September mit der Partie bei Koweg Görlitz in die Saison.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 8.August 2012

Sonntag, 15. April 2012

HVH Kamenz - SG DHfK/NHV 33:28 (16:13)

Niederlage und Verletzung

Die Handballer der SG DHfK/NHV Delitzsch haben zum Saisonabschluss eine weitere Schlappe kassiert. Am Sonntagabend unterlag die Mannschaft von Trainer Michael Schneider beim HVH Kamenz mit 28:33. Schon vorher stand fest, dass der Aufsteiger die Saison auf Rang fünf beenden würde.

Wie das so mit bedeutungslos gewordenen Spielen ist, sie bringen selten Gutes. In Kamenz verletzte sich SG-Kreisläufer Eric Thomas an der Schulter und fällt auf unbestimmte Zeit aus. "Das schmerzt wesentlich mehr als die Niederlage", sagte Schneider. Dabei hatte alles so hübsch angefangen. Die Gäste holten sich fix eine Drei-Tore-Führung und schienen den Tabellenachten im Griff zu haben. Aber nach einer Viertelstunde brachte der Ausfall von Thomas das Team völlig aus dem Rhythmus und Kamenz schlug eiskalt zu. Plötzlich waren die Hausherren tatsächlich Herr im Hause und erarbeiteten sich einen soliden Vorsprung. "Durch das viele Rotieren fehlte uns die Stabilität in der Abwehr", so Schneider, der Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance gab. Hinzu gesellten sich einige unglückliche Offensiv-Aktionen der Seinen.

Und als Christian Bräuer nach 40 Minuten die rote Karte sah, nahm das Schicksal endgültig seinen Lauf. "Es gab dann keine Phase mehr, in der es so aussah, als würden wir das Ding noch umbiegen können", berichtete der Coach. Nun gönnt er seinen Schützlingen ein, zwei Wochen Abstand vom Handball - sich selbst allerdings nicht. Er nimmt bis zum Juni an einem Lehrgang teil, um die C-Lizenz abzulegen. Manch einer kann eben nie genug kriegen.

Johannes David, Leipziger Volskzeitung vom 17.April 2012

Sonntag, 1. April 2012

SG DHfK/NHV - Einheit Plauen 24:27 (13:15)

Verfluchter Heimfluch

Die SG DHfK/NHV Delitzsch hat am Sonntagabend im letzten Heimspiel der Saison eine wahre Abnutzungsschlacht gegen den Tabellendritten HC Einheit Plauen mit 24:27 (13:15) verloren. Immer wieder holten die Hausherren deutliche Rückstände auf, nur um am Ende doch gesenkten Hauptes das Parkett der Becker-Halle zu verlassen. Noch Minuten nach dem Abpfiff schüttelte Jan Jungandreas ungläubig, enttäuscht und ausgepumpt den Kopf. Wieder einmal hatten er und seine Teamkollegen alles in die Waagschale geworfen, doch gegen erbarmungslose Gäste und den Heimfluch der Rückrunde waren sie machtlos. Nur ein einziger Sieg sprang 2012 im Becker-Karton heraus - zu wenig um das Podest der Sachsenliga zu erklimmen. "Plauen ist uns heute eine halbe Nasenspitze voraus gewesen. Uns hat letztlich die Kraft gefehlt, um zum Schluss noch einmal ranzukommen. Trotzdem muss ich der Mannschaft für ihre starke kämpferische Leistung ein Kompliment machen", sagte SG-Trainer Michael Schneider.

Denn ab der zehnten Minute liefen die Seinen fast immer einem Rückstand hinterher. Die unwahrscheinlich wuchtigen Plauener stellten die Loberstädter vor riesengroße Probleme. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Den hünenhaften HV-Rückraum versuchte Delitzsch mit extrem offensiver Deckung auf Distanz zu halten, attackierte teilweise kurz hinter der Mittellinie (!). Die sich bietenden Lücken nutzte Gästespielmacher Lukas Klima vortrefflich und recht bald zog seine Mannschaft davon (5:8, 18. Minute). Auch weil Delitzsch vorn einige Großchancen ausließ und so einer bitteren Pleite entgegenzusteuern schien.

Eine Auszeit musste her und wirkte wahre Wunder. Torwart Max Neuhäuser fiel in dieser Phase nicht nur mit schönen Paraden, sondern auch mit tollen Pässen über das ganze Spielfeld auf, wofür er bisher kaum bekannt war. "Max lernt Woche für Woche dazu und hat in dieser Saison einen großen Sprung gemacht. Er genießt unser Vertrauen und zahlt es zurück", lobte Schneider seinen 19-jährigen Keeper. Außerdem beflügelten diverse glückliche Entscheidungen des Schiedsrichter-Duos die Aufholjagd.

Doch mit Beginn der zweiten Halbzeit schien der Zauber verflogen. Wieder entfloh Plauen auf drei Tore. Seltsamerweise schlug Delitzsch nun in Unterzahl zurück und drehte die Partie (19:18, 39.). Irdisch ließ sich das nicht erklären, weshalb Schneider von einem "Rausch" sprach. Doch auch dieser endete jäh. Die SG warf fortan zehn Minuten lang nur noch die Wand oder den gegnerischen Torwart an (19:23, 47.). Geschlagen gab sich das Team trotzdem nicht und verkürzte tatsächlich noch einmal auf 22:23. Die Halle brodelte, aber weiter trugen die Füße nicht. Plauen spielte das Ding abgezockt herunter und gewann verdient. Philipp Zimmer, dritter Delitzscher Torwart, sagte nach dem Abpfiff zu Schneider: "Wir sehen uns am Dienstag." Nach dem Spiel ist vor dem Training. Und in zwei Wochen geht's für Zimmer und Kollegen zum Saison-Halali nach Kamenz.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 3.April 2012
>>> Statistiken auf der Statscorner

Samstag, 24. März 2012

Zwönitzer HSV - SG DHfK/NHV 22:23 (9:13)

SG zurück im Kampf um Platz drei

Die SG DHfK/NHV Delitzsch hat sich mit einem 23:22 (13:9)-Auswärtssieg beim Zwönitzer HSV am Sonnabend im Kampf ums Sachsenliga-Podest wieder zurückgemeldet. Da Konkurrent Einheit Plauen gegen Spitzenreiter Glauchau verlor, können die Loberstädter am kommenden Sonntag mit einem Erfolg im direkten Duell noch von Rang drei träumen. Doch so weit denkt man beim Aufsteiger noch lange nicht, Trainer Michael Schneider freute sich lieber erst einmal über den doppelten Punktgewinn in Zwönitz: "Die Jungs haben alles in die Waagschale geworfen und eine optimale kämpferische Leistung gezeigt." Nach der enttäuschenden Vorstellung gegen Riesa war die SG dieses Mal von Anfang an hellwach. Den ersten Durchgang dominierte das Team recht deutlich, entsprechend klar fiel die Pausenführung aus. Offensiv ragte neben Jacob Schlichter und Christian Bräuer Rückraumschütze Jens Groeschel heraus, der zeigte, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann. Das gab Sonderlob vom Coach. "Er war einer unserer Erfolgsgaranten und hat das umgesetzt, was wir von ihm wollten." Groeschel musste in dieser Saison berufsbedingt oft kürzer treten. Seit einiger Zeit trainiert er aber wieder kontinuierlich - und schwupps haben die Delitzscher eine weitere Option im Angriff.

Dass allerdings längst nicht alles rund läuft am Lober, zeigte die zweite Halbzeit. Die Defensive um Jung-Torwart Max Neuhäuser geriet nach der starken ersten Hälfte in arge Nöte. Die erfahrenen Zwönitzer witterten spätestens ab der 40. Minute Morgenluft und kamen Tor um Tor näher. "Wir haben es in dieser Phase nicht geschafft, vorn eine Schippe draufzulegen", sagte Schneider. So entwickelte sich ein Samstagabend- Krimi vom allerfeinsten - mit dem besseren Ende für die Gäste. Deswegen hielt sich Schneider auch nicht lange an der Manöverkritik auf, sondern konzentrierte sich lieber auf die positiven Aspekte der Zwönitz-Reise. "Es lief nicht immer alles glatt, aber am Ende war das Ergebnis überzeugend. Wenn die Jungs mich jetzt noch zweimal überzeugen, dann reden wir über Platz drei." Dazu muss jedoch neben Siegen gegen Plauen und in Kamenz auch ein Stolperer der ebenfalls um einen Podestplatz kämpfenden Görlitzer her.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 26.März 2012

Sonntag, 11. März 2012

SG DHfK/NHV - SC Riesa 26:27 (14:16)

Die Defensive ist das Manko

Das Unerwartete und das Unerwünschte ist doch eingetreten. Am Sonntagabend musste sich der Gastgeber, die SG DHfK/NHV Delitzsch, in der Handball-Sachsenliga mit 26:27 Toren geschlagen geben. Der Kontrahent SC Riesa, im unteren Tabellendrittel platziert, feierte diesen Sieg ausgelassen, reiste das Team um Trainer Peter Helbig doch als Außenseiter an den Lober. Die Analyse von SG-Coach Michael Schneider fällt dann auch ernüchternd aus: "Wenn man erst sieben Minuten vor Schluss anfängt zu decken, dann ist das zu spät." Er machte das Defensivverhalten seiner Spieler als das Manko dieser Begegnung aus.

Während sich die Unparteiischen im leuchtenden Neonrot in der Halle warmliefen, redete Schneider auf seine Jungs gebetsmühlenartig in der Kabine ein. "Aggressiv auf die Schützen zugehen, die Ballseite dicht machen, die Außen extrem weit mit reinholen, um den Platz für den quirligen Kreisläufer einzuengen, die Rückraumwerfer früher stören." Gehört haben sie die Worte wohl alle, auf der Platte umsetzen konnte sie fast keiner. Erst in den Schlussminuten besann man sich offenbar des Gehörten, doch da waren die Messen bereits gesungen. Zehn Minuten vor Schluss lagen die Gastgeber mit fünf Toren zurück. Ballverluste im Vorwärtsgang, Fehlwürfe, technische Fehler, aber auch Pech sowie Unvermögen, wie es Schneider nennt, waren dafür die Ursachen. Teils behinderten sich die SG-Spieler in den Laufwegen gegenseitig.

Die Riesaer Rückraumschützen Christoph Straubel und Bennet Leuschke bekamen die SG-Abwehr eigentlich das gesamte Spiel hinweg nicht in den Griff. Fast nach belieben zogen sie unbedrängt ab und trafen meist. Den Rückstand holten die Schneider-Jungs dank athletischer Vorteile wieder auf, vermochten es dann aber nicht, sicherer zu agieren. Fangfehler führten zu unnötigen Ballverlusten, die den Riesaern voll ins Konzept passten. Tom Rädler nutzte die Chance zum 27:25 für die Gäste. Jan Jungandreas schaffte zwar noch den Anschlusstreffer, doch mehr war in den verbleibenden Sekunden der Partie nicht mehr drin. Riesa nahm zudem noch eine taktische Auszeit und blieb im Ballbesitz. Clever spielten die Nudelstädter die Zeit herunter.

"Es lag an der schlechten Abwehr", lautete ganz schlicht die Antwort von Matthias Stehle auf die Frage nach der Ursache für die Niederlage. Er wollte es nach dem Abpfiff nicht wirklich glauben, was da gerade passiert ist. "So schlecht haben wir glaube ich in dieser Saison noch nie gespielt", fügte er noch an und vergrub sein Gesicht in einem Handtuch. Mehr wollte er dann auch dazu nicht sagen.

Der Delitzscher Marcel Ulrich sah es ähnlich. Für ihn war vor allem die erste Halbzeit ausschlaggebend für die Niederlage. Dort lagen die Gastgeber schon mit 14:16 zurück. Die Anzahl der Gegentore war einfach zu hoch und offenbarte gravierende Schwächen im Abwehrverbund. "Mit unserer drei-zwei-eins-Abwehr sind wir gegen diese Mannschaft, die sehr viel über den Rückraum spielt, nicht klar gekommen. Wir sind meist immer einen Schritt zu spät am Mann gewesen." Ulrich führt dies aber auch auf den Kräfteverschleiß, der jetzt gegen Ende der Saison eintritt, zurück. "Wir wollten unbedingt gewinnen, das war hoffentlich auch zu sehen, denn wir wollten Platz drei erreichen. Doch gerade in der Schlussphase fehlt dann die Kraft." Ulrich ärgerte sich über die verlorene Punkte. "Wir werden weiter arbeiten, die Fehler analysieren und nach vorn blicken", sagte der 31- Jährige, der teils auch Defizite in der Motivation der Spieler sieht. Er machte dies an der Tabellensituation fest. "Es geht nicht nach oben und nach unten ist auch viel Platz." "Geistig zu langsam, körperlich teils nicht anwesend", schätzte Coach Schneider sein Team ein. "Ich weiß nicht, was bei einigen heute im Kopf rumging."

Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 13.März 2012
>>> Statistiken auf der Statscorner

Sonntag, 4. März 2012

HSG Neudorf/Döbeln - SG DHfK/NHV 26:30 (11:17)

SG darf wieder vom Podest träumen

Es flutscht wieder: Nach zwei Niederlagen sind die Sachsenliga- Handballer der SG DHfK/NHV Delitzsch in die Spur zurückgekehrt. Beim Tabellenneunten HSG Neudorf/Döbeln gewann die Mannschaft von Trainer Michael Schneider am Sonntagabend mit 30:26 (17:11) und bleibt auf Tuchfühlung zu den Podestplätzen.

"Das war ein relativ souveräner Sieg. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Partie kippen könnte", sagte der Coach anschließend. Die SG drückte von Anfang an auf die Tube, führte ruck-zuck 7:1. Döbeln drohte vor heimischer Kulisse unterzugehen, fing sich aber im Laufe der ersten Halbzeit und stoppte zumindest den freien Fall. Eine echte Sieg-Chance ließen die Gäste ihnen aber nicht. "Wir haben in der ersten Halbzeit die Dinger schön rausgespielt und konsequent genutzt", freute sich Schneider besonders über die Abteilung Attacke. Angeführt von Andreas Weikert und Jacob Schlichter lief es offensiv so gut wie lange nicht mehr und der Gegner stets einem Rückstand hinterher. Nach dem Seitenwechsel witterte die HSG nur kurzzeitig Morgenluft, pirschte sich bis auf zwei Treffer an Delitzsch heran, die viele Zeitstrafen kompensieren mussten. Doch selbst die häufige Unterzahl warf die Gäste nicht aus der Bahn, auch wenn sie nun so manche Chance ungenutzt ließen. Kein Wunder, dass Schneider befand: "Der Sieg hätte durchaus höher ausfallen können."

Doch auch so dürfte kaum jemand mit dem Resultat unzufrieden sein, zumal der SG nur noch ein Punkt zu Platz drei fehlt. "Wir wollen natürlich aufs Podest. Das sind wir den Fans schuldig", sagt der Coach. Die neue Zielstellung lautet, die restlichen vier Saisonspiele zu gewinnen.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 6.März 2012

Sonntag, 26. Februar 2012

ZHC Grubenlampe - SG DHfK/NHV 27:22 (11:7)

Die Loberhaie bei Horch und Grubenlampe

Am frühen Nachmittag machte sich unser Fanclub erwartungsfroh auf den übersichtlichen Weg nach Zwicke, um ein Spitzenspiel in der Sachsenliga zu erleben.Bevor es ernst wurde, stand jedoch Bildung auf dem Plan, wir besuchten das Horch-Museum und waren echt begeistert von der Präsentation sächsischer Automobilgeschichte.Danach ging es quer durch die Stadt in das bezaubernde Plattenbauviertel Neuplanitz. Frühzeitig angelandet, konnten wir sogar Zweitligaluft schnappen, die Frauen von Sachsen Zwickau spielten gegen Wismar und ließen den Gästen keine Chance.Nach einer herzlichen Begrüßung unserer Mannschaft ging es 19:30 Uhr endlich los. Das heißt, das Spiel ging los, nur unsere Jungs hatten das noch nicht richtig geschnallt. Grubenlampe legte entschlossen los und nach einer Viertelstunde schwante uns böses. Gerade zwei Treffer standen auf der Habenseite, bei den Gastgebern waren es bereits sieben. Leider brachte auch eine frühe Auszeit keine Besserung, der Angriff war desolat und Zwickaus Kieper hielt stark. Einzig die Abwehr stand ganz ordentlich.Der Halbzeitstand von 11:7 schmeichelte den Gästen, denn auch Zwickau spielte nicht überragend. Uns war klar, nur mit einer deutlichen Steigerung im Angriff gab es eine Chance auf Punkte. Leider wurde uns nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit sehr schnell klar, in der spärlich gefüllten Halle ist heute nichts zu holen. Erst in der neunten Minute der zweiten Hälfte gelang den Delitzschern der erste Treffer, da waren die Gastgeber schon mit neun Toren in Front. Wir konnten trommeln und anfeuern wie wir wollten, unsere Spieler hatten offensichtlich das Tore werfen verlernt, obwohl erstmals nach langer Zeit alle Spieler an Bord waren.Wir waren heilfroh, als die Schlusssirene ertönte und das Endresultat mit 27:22 noch moderat ausfiel, Zwickau ließ am Schluss etwas die Zügel schleifen.Ziemlich betröppelt versammelten sich dann Spieler und Fanclub an der Tribüne und mussten gemeinsam feststellen, das war die schwächste Saisonleistung.Jetzt gilt es, diese Leistung schnell zu vergessen und nächste Woche in Döbeln das wahre Potential zu zeigen. Die Loberhaie werden das ihrige wieder dazu tun!

Sonntag, 12. Februar 2012

SG DHfK/NHV - HSV Glauchau 26:28 (15:15)

Sachsenliga Männer: Aufgeben? Nein danke!

Die beste Defensive der Liga konnte der besten Offensive der Liga nicht ganz widerstehen: Die SG DHfK/NHV Delitzsch hat das Topspiel der Sachsenliga gegen den HSV Glauchau am Sonntagabend nach großem Kampf mit 26:28 (15:15) verloren. Um die 350 Zuschauer, darunter ein Häufchen überaus lautstarker Gästefans, sorgten für eine wunderbare Kulisse.

Die Partie hatte einfach alles. Traumhafte Spielzüge, knisternde Emotionen, unbändigen Einsatzwillen. Mehr geht nicht, naja vielleicht noch eine Sache: "Ich denke beide Seiten haben ein tolles Spiel gezeigt, wenn die Schiedsrichter auch noch so gut gewesen wären, wäre es perfekt gewesen", sagte SG-Coach Michael Schneider nach dem Abpfiff. Jaja, die Entscheidungen des unparteiischen Gespanns sorgten mal wieder hüben wie drüben für Zündstoff, entscheidend dürfte jedoch ein objektiv messbarer Faktor gewesen sein: Der wesentlich ausgeglichenere, breitere Glauchauer Kader. "Dagegen fehlen uns die Alternativen. Die Jungs spielen absolut am Limit. Das geht eben nicht 60 Minuten lang", erklärte Schneider.

So lief das Duell der Giganten von der ersten Sekunde an auf einen Abnutzungskampf hinaus. Delitzsch deckte gegen den gewaltigen HSV- Rückraum gezwungenermaßen sehr offensiv, was die Gäste zunächst vor einige Probleme stellte. Vorne trieb der überragende Matze Strehle seine Mannschaft unaufhörlich an, überzeugte als Passgeber und Vollstrecker, traf allein im ersten Durchgang acht mal. Neben Strehle begannen mit Matthias Juknat und Ivo Doberenz zwei etatmäßige Spielmacher im Rückraum, was die Hausherren die feinere Klinge schlagen ließ.

Aber Glauchau, mit vier tschechischen Legionären bis an die Zähne bewaffnet, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, auch nicht vom anfangs stark haltenden Max Neuhäuser. Im Stile einer Klasse-Mannschaft bissen sie sich förmlich am Spiel fest und waren spätestens Mitte der ersten Halbzeit in Delitzsch angekommen. Nun wogte nicht nur die Führung hin und her, auch die beiden Übungsleiter erreichten Betriebstemperatur. Die Herren Schneider (Michael, SG) und Schneider (Thomas, HSV) eröffneten einen Neben- kriegschauplatz, lieferten sich einen gestenreichen Austausch verbaler Nettigkeiten. Zankapfel: natürlich einige sinnfreie Schiedsrichterentscheidungen.

Kraftraubenderweise kam hinzu, dass die Referees mit immer neuen Zwei-Minuten-Strafen die Gemüter zu beruhigen suchten. Die Konstellation Sieben gegen Sieben gab es ungefähr so oft wie einen Eisbecher in der Hölle. Auch hier spielten den Glauchauern die Untiefen ihrer Bank in die Karten. "Deswegen habe ich auch nie vom Aufstieg gesprochen. Wenn wir uns oben etablieren wollen, müssen wir personell nachlegen", forderte Schneider, den Blick bereits auf die neue Saison gerichtet. Denn direkt nach dem Seitenwechsel schienen die Delitzscher platt wie ein Trecker-Reifen, leisteten sich viele einfache und überhastete Ballverluste. Außerdem stellten sich die Gäste immer besser auf die SG-Offensive ein, wo im Abschluss fast alles über Strehle, Jacob Schlichter und Jan Jungandreas ging. Letzterer trumpfte nach zweimonatiger Verletzungspause in Halbzeit zwei auf, als wäre er nie weggewesen. Doch es reichte nicht.

Fünf Minuten vor dem Ende führte Glauchau mit 28:23, war die Partie praktisch gegessen. Und auch wenn die Delitzscher auf dem Zahnfleisch krochen, aufgeben kam ihnen nicht in den Sinn und sie taten zumindest noch etwas für das Ergebnis. "Ich kann den Jungs nur ein riesiges Kompliment machen", lobte Micha Schneider hinterher. "Wir wollten heute gewinnen, aber es hat nicht sollen sein. Was die Mannschaft Woche für Woche leistet, ist absolut top. Das sollte endlich mal jemand honorieren." Tun wir doch, Herr Schneider. Nebenbei bemerkt steht in zwei Wochen das nächste Spitzenspiel für seine Mannschaft beim Ligazweiten ZHC Grubenlampe an. Bis dahin dürften die Jungs sich körperlich und geistig von der Schlacht gegen Glauchau erholt haben.

Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 14.Februar 2012