Der NHV Concordia Delitzsch hat sich mit einer weiteren bitterenNiederlage in die Weihnachtspause verabschiedet. Beim SV Plauen-Oberlosa unterlag die Mannschaft von Trainer Wladimir Maltsev am Sonnabend mit 26:27 (13:13) und verpasste wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Zum wiederholten Mal verloren die Loberstädter mit einem Tor Rückstand.
Kapitän Jan Jungandreas, mit elf Toren bester NHV-Torschütze, war hinterher einigermaßen bedient. „Wir haben schon oft gesagt, dass diese knappen Spiele durch Kleinigkeiten entschieden werden und da haben wir wieder zu viele Fehler gemacht. Das schmerzt einfach. Leider hat es uns dann in der entscheidenden Phase an Cleverness beziehungsweise Disziplin gefehlt.“
Dabei begann die Partie aus Gästesicht ausgezeichnet. Angefeuert von zahlreichen Delitzscher Fans, die extra einen Bus gechartert hatten, glänzten die Concorden mit schnell vorgetragenen Angriffen und einer in der Anfangsphase hohen Effektivität im Angriff, was in einer drei-Tore- Führung mündete. Diesen Vorsprung hielt Delitzsch zunächst, was nicht zuletzt an einem bestens aufgelegten Jan Jungandreas lag, der in seinem dritten Spiel nach seiner langen Verletzungspause so langsam wieder Fahrt aufnahm. Doch kurz vor der Pause leistete sich der NHV eine Schwächephase, die Plauen zu nutzen wusste und plötzlich stand es Unentschieden. Dieses Halbzeitergebnis war aus Sicht der Hausherren mehr als glücklich, da die Gäste in den ersten 30 Minuten die bessere Mannschaft waren. „Fünf schlechte Minuten bringen uns um die Halbzeitführung“, befand auch Jungandreas.
Der zweite Durchgang begann dann so, wie der erste endete. Delitzsch machte die Fehler und lud die Gastgeber zu Toren ein. So mussten die Concorden, die kurz vor der Pause noch mit vier Toren führten, nun einem Rückstand hinterherlaufen. Wären andere Mannschaften jetzt vielleicht in Panik verfallen, blieb der NHV trotz der negativen Ergebnisse der letzten Spiele erstaunlich ruhig. Schnell war der Ausgleich wieder hergestellt und das Spiel wurde mal wieder zu einer reinen Nervenschlacht. Warum die Gäste am Ende trotzdem wieder mit einer knappen Niederlage die Heimfahrt antreten musste, gilt es nun zu analysieren. Auch wenn in der zweiten Halbzeit die Schiedsrichter, was Schrittfehler, Vorteilsauslegung oder Stürmerfoul betraf, die Plauener bevorteilten, so muss sich die Mannschaft den Vorwurf gefallen lassen, dass sie es einfach nicht schafft, einen Vorsprung auch mal über die Zeit zu bringen.
Sven Sauerbrey/Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 19.Dezember 2016