Donnerstag, 31. August 2017

Bergelt: "Wollen kein Heimspiel verlieren"

Die harte Vorbereitungsphase des NHV Concordia Delitzsch neigt sich dem Ende entgegen. Am Samstagabend steigt in der heimischen Mehrzweckhalle das Eröffnungsspiel der neuen Handball-Oberliga- Saison. Wir sprachen mit Vorstandsmitglied und Teammanager Marko Bergelt.
 
Fängt es langsam an zu kribbeln?
Auf jeden Fall. Wir sind heiß und freuen uns, dass die Saison endlich losgeht. Das offizielle Eröffnungsspiel der Liga bestreiten zu dürfen, ehrt uns sehr.
 
Sind Sie zufrieden mit dem Zustand der Mannschaft?
Die Mannschaft ist in sehr guter körperlicher Verfassung. Zunächst einmal sind wir glücklich, dass wir, bis auf den Ausfall von Clemens Schlegel, relativ verletzungsfrei durch die Vorbereitungsphase gekommen sind. In den Vorbereitungsspielen konnte man das Leistungsniveau der Mannschaft schon deutlich erkennen. Dabei ist unsere Steigerung im Tempospiel besonders hervorzuheben.
 
Kreisläufer Clemens Schlegel hat sich an der Hand verletzt und wird in den ersten Saisonspielen fehlen. Wie schwer wiegt der Ausfall?
Auf die Verletzung von ihm haben wir sofort reagiert und mit Jörg Reimann einen weiteren erfahrenen Kreisläufer verpflichtet. Trotzdem wird es schwer sein, einen solch routinierten Spieler zu ersetzen. Wir wünschen Clemens auf diesem Wege nochmals gute Besserung.
 
Gibt es einen Spieler, der in der Vorbereitung besonders positiv überrascht hat?
Nein. Entscheidend ist, dass sich das allgemeine Spielniveau der Mannschaft zur Vorsaison enorm gesteigert hat. Jeder einzelne Spieler hat seine individuellen Qualitäten. Durch die gezielten Neuverpflichtungen wollten wir erreichen, dass uns in dieser Saison vielfältige Wechselmöglichkeiten zur Verfügung stehen ohne einen Leistungsabfall auf dem Spielfeld zu verzeichnen. In den Testspielen der letzten Wochen hat das streckenweise schon sehr ordentlich funktioniert.
 
Im ersten Spiel geht es gleich gegen Aschersleben. In der letzten Saison gab es gegen die „Alligators“ nur einen von vier möglichen Punkten. Wie schätzen Sie die aktuellen Kräfteverhältnisse ein?
Mit Aschersleben erwartet uns eine sehr erfahrene und eingespielte Mannschaft, die in der letzten Saison nicht ohne Grund den vierten Tabellenplatz errungen hat. Ich gehe davon aus, dass Trainerfuchs Dmitry Filippov dafür sorgen wird, dass mit Aschersleben auch in dieser Saison auf jeden Fall wieder zu rechnen ist.
 
In früheren Jahren testete der NHV in der Vorbereitung stets auch gegen höherklassige Teams. Diesmal ging es „nur“ gegen Viert- und Fünftligisten. Haben sich keine anderen Gegner gefunden oder war das eine bewusste Entscheidung?
Dies war eine bewusste Entscheidung. Auf Grund der Umstrukturierung der Mannschaft mussten die neuen Spieler zunächst die Bewegungsabläufe kennenlernen. Deshalb setzten wir auf gleichwertige Testspielgegner, um den Einstieg zu erleichtern.
 
Wenn man sich unter den Ligakonkurrenten umhört, wird bei der Frage nach den Favoriten neben den üblichen Verdächtigen wie LVB, Burgenland oder Köthen auch der NHV zum erweiterten Favoritenkreis gezählt. Wo wollen Sie am Saisonende landen und wen sehen Sie ganz vorn?
Unser selbstgestecktes Ziel ist es, kein Heimspiel zu verlieren und den Handball als samstäglich festes Event in Delitzsch zu etablieren. Natürlich würden wir uns über einen Platz im vorderen Tabellenfeld freuen. Da die Liga sehr ausgeglichen ist, wird jedes Spiel sicher hart umkämpft sein. Ich denke, den Aufstieg werden LVB, Köthen und Dresden unter sich ausmachen. Aber auch Burgenland wird sicherlich wieder vorne mitmischen.
 
Abschließend noch eine persönliche Frage. Vor einem halben Jahr übernahmen Sie die Rolle des Teammanagers der Ersten und seit einem Vierteljahr gehören Sie außerdem dem achtköpfigen Vorstand des Vereins an. Sie haben nach einer jahrelangen Auszeit vom Handball wieder richtig Blut geleckt?
Der Handball war und wird immer ein Teil meines Lebens sein. Eine wirkliche Auszeit gab es nie. In den neuen Aufgaben sehe ich eine Herausforderung, die bei allem Stress auch viel Freude macht. Es ist mir eine Ehre, mit meiner Arbeit einen kleinen Teil zum Erfolg der Delitzscher Handballgeschichte beitragen zu dürfen.
Interview Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 30.August 2017

Mittwoch, 30. August 2017

Delitzsch gelingt in der Not ein Transfercoup

Eine MRT- Untersuchung brachte die bittere Gewissheit. Der Turniersieg beim Medimax- Cup vor zwei Wochen wird im Nachhinein durch einen dicken Wermutstropfen getrübt. Der im Angriff der Delitzscher gesetzte Kreisläufer Clemens Schlegel hatte sich in einem Zweikampf eine Verletzung an der Wurfhand zugezogen, die sich nun als Riss des ulnaren Kollateralbandes herausstellte. Somit wird der 26-Jährige nicht nur beim Saisonauftakt am kommenden Samstag gegen Aschersleben zuschauen müssen, sondern verpasst auch mindestens die vier darauffolgenden Partien, ehe er bei optimalem Heilungsverlauf Ende Oktober wieder angreifen kann.
Für die ambitionierte Concordia-Mannschaft ist der Ausfall eines Spielers von der Qualität Schlegels kaum zu kompensieren. Zwar hat Abwehrchef Oliver Wendlandt in den jüngsten Testspielen eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er auch im Angriff eine echte Waffe ist. Doch nicht zuletzt, um den für das Delitzscher Spiel immens wichtigen 2,05-Meter-Hünen nicht über Gebühr zu beanspruchen und so eine weitere Verletzung zu riskieren, haben sich Trainer Wladimir Maltsev und Teamchef Marko Bergelt in den letzten Tagen nach einem Ersatz am Kreis umgesehen. Fündig wurden sie im 32-jährigen Jörg Reimann, der in der vergangenen Saison noch für Drittligist SG LVB Leipzig auflief und dort Teamkollege von Oskar Emanuel und Sascha Meiner war, die in der Sommerpause ebenfalls in die Loberstadt wechselten.
Zwar verständigte man sich zunächst nur auf ein Engagement bis zum Jahresende, eine Verlängerung scheint aber nicht ausgeschlossen. Aus beruflichen Gründen kann Reimann allerdings erst zwei Tage nach dem ersten Saisonspiel am kommenden Samstag zur Mannschaft stoßen. NHV- Cheftrainer Wladimir Maltsev ist die Erleichterung über die geglückte Nachverpflichtung dennoch deutlich anzumerken: „Es freut mich sehr, dass es uns nach der Verletzung von Clemens gelungen ist, kurzfristig so einen gut ausgebildeten und erfahrenen Kreisläufer zu verpflichten. Wir stehen vor einer langen und harten Saison. Ein breiter Kader ist da Gold wert.“
Auch „Reimi“ kann es kaum abwarten, wieder auf der Platte zu stehen. „Ich freue mich riesig, noch einmal die Schuhe zu schnüren und mit alten und neuen Weggefährten eine tolle Saison zu erleben“, ließ der gebürtige Babelsberger die NHV-Fans per Facebook wissen.
Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 29.August 2017

Testsieg, Verletzung, Neuzugang

Auf der Zielgeraden der Saisonvorbereitung geht es beim NHV Concordia Delitzsch noch einmal hoch her. Eine Woche vor dem Start in die Handball- Oberliga gewannen die Mannen von Coach Wladimir Maltsev am Freitagabend den letzten Test gegen Bayernligist Haspo Bayreuth nach 3x30 Minuten deutlich mit 47:25 (14:8, 31:19). Das Spiel trat angesichts personeller Neuigkeiten aber ein wenig in den Hintergrund. Kreisläufer Clemens Schlegel fällt nach einer Verletzung an der Wurfhand etwa vier bis sechs Wochen aus. Der NHV reagierte und verpflichtete kurzfristig Jörg Reimann (32), der im Vorjahr noch für die SG LVB Leipzig auf dem Parkett stand.
Im Spiel gegen Bayreuth hatten die Jungs vom Lober nur in der Anfangsphase Probleme mit der offensiven Verteidigung der Gäste, anschließend aber setzten sie sich Tor um Tor ab. Da freute sich selbst der Trainer. „Das Ergebnis ist auch in der Höhe verdient. Sehr zufrieden bin ich mit der Einstellung meiner Mannschaft. Aber ich muss auch Bayreuth ein Kompliment aussprechen, die trotz des hohen Rückstands über die gesamten 90 Minuten gekämpft haben. Wir mussten uns jedes Tor erarbeiten“, befand Maltsev. Schon vor Wochenfrist waren die Concorden bei einem Turnier in Hermsdorf auf Bayreuth getroffen und als souveräner Sieger vom Feld gegangen. Diesmal war die Sache sogar noch deutlicher. Kapitän Jan Jungandreas hob einen nicht ganz unwichtigen Fakt hervor: „Was auffällt ist, dass wir auf allen Positionen doppelt gut besetzt sind und deshalb ohne Qualitätsverlust durchwechseln können. So können wir auch über 90 Minuten ein hohes Tempo gehen.“ Am Sonnabend zum Saisonstart gegen Aschersleben reichen sogar 60 Minuten.
Sven Sauerbrey / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 28.August 2017

NHV: Herholc, Flemming; Jungandreas 9/1, Baum 8/1, Mittag 6, S. Meiner 5, J. Meiner 4, Wendlandt 4, Bauske 4, Emanuel 4/1, Trodler 1, Müller 1, Sowada 1

Dienstag, 15. August 2017

Licht und Schatten beim NHV Concordia Delitzsch

Der Testspiel-Marathon des Handball-Oberligisten NHV Concordia Delitzsch geht weiter. Diesmal gab es ein mageres Unentschieden und einen umjubelten Turniersieg.
Delitzsch traf am Freitagabend in der Mehrzweckhalle zunächst auf den Fünftligisten TuS Radis. Vor wieder ansehnlicher Kulisse entwickelte sich auf Delitzscher Seite ein sehr zähes Spiel, das vor allem durch eine mangelnde Chancenverwertung geprägt war.
In den 3 mal 20 Minuten kämpften die Radiser, mit nur sieben Feldspielern angereist, sehr engagiert und ließen Delitzsch nicht zur Entfaltung kommen. So stand es nach den ersten 20 Minuten 9:9, nach 40 Minuten 18:19 und mit dem Schlusspfiff 27:27. Positiv auf Seiten der Concordia war, dass die Einstellung der Spieler stimmte und zum Ende der Partie alles getan wurde, um nicht zu verlieren. „Im Großen und Ganzen war das in Ordnung, abgesehen von den Würfen Eins gegen Eins. Das Spiel nach vorne ist wie besprochen gut gelaufen, auch die Kombinationen haben gut funktioniert. Aber im Eins gegen Eins hat es diesmal gehapert“, resümierte NHV-Trainer Wladimir Maltsev: „Natürlich hätten wir gern gewonnen, das ist immer gut fürs Ego. Aber wir probieren weiterhin alle möglichen Varianten in Angriff und Abwehr aus. In dieser Phase ist es wichtig, nicht aufzuhören, sondern weiter nachzulegen.“
Am Samstag stand dann der Medimax-Cup in Dessau an, veranstaltet von der SG Kühnau. Leider sagten zwei Teams kurzfristig ab, so dass nur drei Mannschaften antraten. Die SG Kühnau und der SV 63 Brandenburg-West (Ostsee-Spree-Liga) waren die Kontrahenten. Man einigte sich auf eine Spielzeit von 2 mal 20 Minuten und trat danach noch einmal gegeneinander an – und zwar 20 Minuten. Delitzsch, bis auf Tobias Bauske und den verletzten Niklas Prautzsch mit komplettem Kader angereist, traf in seinem ersten Spiel auf Kühnau und tat sich genauso schwer wie am Vorabend gegen Radis. Reihenweise wurden beste Chancen vergeben und es stand folgerichtig zur Halbzeit 10:8 für die Gastgeber. Nach Wiederanpfiff wurde das Spiel besser, die Abwehr stabilisierte sich und das Tempo zog spürbar an. Delitzsch konnte diesen Vergleich mit 18:16 gewinnen.
Der als deutlich stärker einzuschätzende Gegner aus Brandenburg sollte jetzt ein echter Gradmesser werden. In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel, zur Halbzeit lag Delitzsch 12:13 zurück. Was dann folgte, war eine tolle Vorstellung des NHV. Endlich lief der Ball wie gewünscht, die Abwehr stand, Franz Flemming vernagelte sein Tor und im Angriff wurde konsequent vollendet. Der 25:16-Sieg war hochverdient. Die zwei letzten Spiele (je 20 Minuten) waren dann mehr ein Auslaufen der Mannschaften, Delitzsch besiegte Kühnau mit 10:6 und verlor gegen Brandenburg knapp mit 8:9. Mit diesen Ergebnissen konnte Concordia Delitzsch als Sieger des Medimax-Cups die Anhalt-Arena verlassen. Kapitän Jan Jungandreas: „Das war heute ein hartes Stück Arbeit. Wir hatten leider viele Nachlässigkeiten in Abwehr und Angriff. Insgesamt haben sich Licht und Schatten zu häufig abgewechselt. Da fehlt noch Konstanz.“
Beste Delitzscher Torschützen in Dessau waren Jungandreas mit zwölf Treffern, Patrick Baum mit elf Toren, Clemens Schlegel und Sascha Meiner mit je sieben Erfolgen.
Maltsev sagte zum Turniersieg: „Natürlich freuen wir uns über den Pokal. Aber wir befinden uns nach wie vor in der Vorbereitungszeit und da ist es für mich wichtiger zu sehen, wie die Mannschaft auch auf schwierige Situationen reagieren kann. Zum Beispiel auf einen zwischenzeitlichen deutlichen Rückstand. Das ist auch eine Prüfung für die Mannschaft und diese hat sie gut bewältigt.“
Was bleibt als Fazit beider Tage? Das Team von Trainer Maltsev hat großes Potenzial – es muss nur regelmäßig abgerufen werden. Gelingt es, den Gegner aus einer sicheren Abwehr heraus mit hohem Tempo unter Druck zu setzen, hat es künftig jede Mannschaft schwer, gegen Concordia zu bestehen.
Hartmut Sommerfeldt / Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 14.August 2017

Mittwoch, 9. August 2017

NHV plättet Calbe und feilt an der Taktik

Die Handball-Männer des NHV Concordia Delitzsch bleiben in der Vorbereitung auf die Oberliga unbesiegt. Das Team von Coach Wladimir Maltsev gewann am Sonnabend ein Trainingsspiel bei Sachsen-Anhalt-Ligist TSG Calbe mit 31:19 (14:10). Kapitän Jan Jungandreas war anschließend entzückt: „Das Zusammenspiel wird immer besser, auch die Aggressivität hat gestimmt. Ich denke, wir können zufrieden sein.“
Die Hausherren hatten keineswegs vor, den Gästen vom Lober kampflos das Parkett zu überlassen und versuchten mit einer harten Gangart das Geschehen an sich zu reißen. Das gelang nur bedingt beziehungsweise in der Anfangsphase. Delitzsch leistete sich zunächst zu viele Fehler im Angriff, während die Abwehr sofort felsenfest stand. Nach einer Viertelstunde kam auch die Offensive ins Rollen und der NHV setzte sich auf vier Tore ab. Dabei blieb es bis zur Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit ließen bei Calbe sichtbar die Kräfte nach. Die TSG hatte tags zuvor gegen Erstligist Magdeburg getestet (24:48), was der Truppe nun in die Knochen fuhr. Die Concorden liefen viele erfolgreiche Konter und zeigten sich vier Wochen vor dem Ligaauftakt gegen Aschersleben auch spielerisch schon in ansprechender Verfassung. „Die Intensität hat von Anfang an gestimmt und langsam brauchen wir ja auch die Wettkampfhärte“, befand Jungandreas.
Daran können der Kapitän und seine Besatzung in den kommenden Tagen und Wochen arbeiten. Denn das Programm bleibt straff. Am Freitag testet die Concordia in Delitzsch gegen TuS Radis, am Sonnabend steht der Medimax-Cup in Dessau an, wo es gegen Kühnau, den SV Brandenburg- West, Blau-Weiß Goldbach/Hochheim und Grün-Weiß Piesteritz geht. Im Training wird nach zehrenden zwei Wochen Kraft und Athletik inzwischen vornehmlich mit dem Ball hantiert. Trainer Maltsev will den Seinen die taktischen Vorstellungen in Abwehr und Angriff einimpfen. Was jetzt schon auffällt: Mit den Neuzugängen ist der NHV spielerisch wesentlich variabler als in der Vorsaison.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 7.August 2017

NHV: Flemming (8 Paraden), Herholc (7 Paraden); Trodler 5, Mittag, Baum 4, Jungandreas 4, J. Meiner 2, Wendlandt 1, Schlegel 4, S. Meiner 4, Müller 1, Sowada, Emanuel 5, Bauske 1

Montag, 7. August 2017

NHV Concordia Delitzsch erteilt SG Kühnau Lehrstunde

Das war deutlich. Im zweiten Testspiel der diesjährigen Vorbereitungsphase wurde am Mittwochabend die SG Kühnau mit einer klaren 20:37-Niederlage im Gepäck auf den Heimweg geschickt. Die Gäste aus der Sachsen- Anhalt-Liga konnten nur in den ersten fünf Minuten bis zum 4:4 mithalten, profitierten da von anfänglichen Schwierigkeiten in der Delitzscher Defensivabteilung. Dann aber machten die Schützlinge von Trainer Wladimir Maltsev Ernst. In der Artur-Becker-Halle zogen die Concorden bei tropischen Temperaturen vor über 100 Zuschauern über die Zwischenstationen 10:4 und 15:7 bis zur Pause auf 18:12 von dannen. In der zweiten Hälfte wurde es dank ordentlich Tempo und etlicher spielerisch guter Aktionen dann noch deutlicher. Bereits jetzt zeigt sich, das eine Stärke der neuformierten Delitzscher Mannschaft die Variabilität sein dürfte. Egal, wie Coach Maltsev auch durchwechselte – der Leistung tat das kaum einen Abbruch. Erfreulich auch, dass sich sämtliche Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten. Einzig Neuzugang Sascha Meiner war mit Fieber daheim geblieben.
Das nächste Testspiel findet bereits am Samstag um 16 Uhr in Calbe statt. Den nächsten Auftritt vor heimischem Publikum gibt es am 11. August um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle gegen TuS Radis.
Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 5.August 2017

NHV: Herholc, Flemming; Sowada (4), Mittag (1), Schlegel (2), Jungandreas (2), J. Meiner (3), Trodler (6), Wendlandt (5), Baum (3/2), Müller (4), Emanuel (4), Bauske (3)

Donnerstag, 3. August 2017

Nicht alle Trikots überstehen den ersten Härtetest

Ein rundum positives Fazit zog NHV-Cheftrainer Wladimir Maltsev am Ende eines dreitägigen Trainingslagers, das die neuformierte Delitzscher Oberliga- Mannschaft in diesem Jahr ins thüringische Apolda führte. „Ich bin mit diesem Trainingslager wirklich sehr zufrieden, denn ich konnte mit der kompletten Mannschaft arbeiten und jeder Einzelne hat fleißig und konzentriert gearbeitet, sodass wir unseren Trainingsplan vollständig absolvieren konnten“, so Maltsev.
Bei perfekten Bedingungen im Apoldaer Sportpark mussten die Concorden bei einigen Übungen zwar mehrfach an ihre Belastungsgrenzen gehen, allerdings sah das Programm auch ausreichend Entspannungsphasen vor. Eine wichtige Rolle wurde dabei dem neuen Physiotherapeuten René Bauer zuteil, der sich ab sofort um die kleinen und größeren Wehwehchen der Blau-Weißen kümmert.
Der alte und neue Kapitän Jan Jungandreas ist trotz des recht großen personellen Umbruchs guter Dinge: „Obwohl wir wieder fünf neue Spieler haben, kann man schon gut erkennen, dass da wieder eine geschlossene Mannschaft zusammenwächst.“ Der trotz heftigen Gegenwindes mit dem Fahrrad nach Apolda gereiste NHV-Präsident Axel Schüler kann den Saisonstart kaum erwarten, nachdem er das gesamte Trainingslager mit der Mannschaft verbracht hatte. „Das ist eine tolle Truppe“, so Schüler. Im Gegensatz zur ganz und gar undemokratischen Verleihung der imaginären Kapitänsbinde durch Trainer Wladimir Maltsev an Jan Jungandreas wurde der neue Mannschaftsrat per Wahl bestimmt. Doch auch hier ist Kontinuität angesagt. Danny Trodler und Lucas Mittag gehören dem Gremium auch in Zukunft an. Einzig der nicht mehr der Mannschaft angehörende Felix Randt wurde durch den routinierten Neuzugang Sascha Meiner ersetzt.
Den handballerischen Höhepunkt sollte ein Trainingsspiel gegen den Ligakonkurrenten HSV Apolda setzen. Zur allgemeinen Überraschung war dieser aber am selben Tag in Richtung Wittenberg aufgebrochen, um ein Testspiel gegen den dortigen Sechstligisten auszutragen. Doch Ersatz war schnell gefunden, denn Thüringenligist HSG Werratal (5. Liga) bestritt ebenfalls gerade ein Trainingslager in Apolda. Ein offizielles Spielergebnis ist zwar nicht überliefert, Augenzeugenberichten zufolge wurde der sächsische Viertligist seiner Favoritenrolle aber gerecht, was für NHV- Coach Maltsev im ersten Test allerdings nebensächlich war. „Das war eigentlich kein richtiges Spiel, sondern ein Training, bei dem wir alles Mögliche ausprobiert haben“, so Maltsev.
Dass es dennoch zur Sache ging, musste der erfreulich treffsichere Youngster Oskar Emanuel erfahren, dessen Trikot diesen ersten Härtetest nicht überlebte. Zufrieden zeigte sich Kapitän Jungandreas: „Ich denke, das Spiel hat gezeigt, dass wir in dieser Saison sehr variabel spielen können. Es hat sicherlich noch nicht alles geklappt und hier und da fehlte noch die Abstimmung, aber das ist zu diesem Zeitpunkt ganz normal.“ Ein halbes Comeback feierte Niklas Prautzsch, der erstmals nach seiner im Januar erlittenen Kreuzbandverletzung auf das Spielfeld zurückkehren konnte. Der 20-Jährige sprang kurzfristig als Schiedsrichter ein und hatte die Partie jederzeit souverän im Griff.
Das erste Testspiel in Delitzsch findet am Donnerstagabend um 19 Uhr in der altehrwürdigen Artur-Becker-Halle gegen die SG Kühnau aus der Sachsen-Anhalt-Liga statt. Der Eintritt ist frei.
Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 2.August 2017