Im Delitzscher Kultur- und Sportzentrum traf am Sonnabend der NHV Concordia Delitzsch in der Handball-Sachsenliga auf den HC Elbflorenz II. Die einheimische Mannschaft um Trainer Michael Schneider bezwang die Gäste mit 22:19 (13:9) Toren und bleibt damit weiter mit 17:1 Punkten an der Tabellenspitze, es folgt der TSV 1862 Radeburg mit 17:3 Zählern.
Die Spitzenteams treffen am 9. Januar aufeinander. „Für mich fällt dort eine Vorentscheidung“, sagte NHV-Vizepräsident Steffen Menzel. Das zu Saisonbeginn ausgegebene Ziel Aufstieg ist für ihn präsenter denn je. „Wir wollen es unbedingt. Die Voraussetzungen sind besser als die Jahre davor.“ Allerdings räumte er auch ein, dass man sich im Vorstand noch nicht vordergründig mit der Folge-Saison beschäftigt hat. „Die ersten Gespräche dazu führen wir in der kommenden Woche“, erklärte Menzel. Klarheit im „Fall Jan Jungandreas“ wird es bereits am Montag geben. Für den Top-Torjäger, der am 3. Dezember 28 Jahre alt wird und nach längerer Pause endlich wieder spielen konnte, kam in der 52. Minute erneut das verletzungsbedingte Aus. Er fiel auf die rechte Schulter und kugelte sich dabei offenbar den Arm aus. Der Notarzt musste kommen. Bis dahin hatte der Linkshänder bereits elf Tore geworfen, fünf Siebenmeter verwandelt.
Die Delitzscher hatten den Dresdnern in der Anfangsphase viel Raum zum Entfalten gelassen, gerieten so ins Hintertreffen. Da musste Coach Michael Schneider seine Stimme das erste Mal strapazieren. Es sollte im Verlauf nicht das letzte Mal gewesen sein. Erst nach sieben Minuten fanden die Concorden ins Spiel, gingen nach dem 2:4-Rückstand in Führung. Die Dresdner blieben aber dran, scheiterten aber ein ums andere Mal an Gabor Pulay. Allein in der ersten Halbzeit parierte er 13 Bälle, später hielt er zudem drei Strafwürfe. Mit einem komfortablen Vorsprung von vier Toren ging es in die Pause.
„Danach wollten wir wahrscheinlich zu viel, jeder wollte zeigen, was er kann. Was ja auch gut ist, aber in dieser Phase verlieren wir den Spielfaden“, resümierte Danny Trodler. Hinzu kamen ein paar Fehler mehr als sonst auf NHV-Seite. Die Dresdner nutzen das gnadenlos aus, kamen innerhalb von acht Minuten auf 15:16 ran. Grund genug für Coach Schneider die grüne Karte für eine Auszeit zu ziehen. Zum Ende hin fingen sich die NHV-Jungs wieder. Danny Trodler sprach von einer „relativ souveränen“ Endphase. Allerdings hätte er sich gewünscht, mit deutlich mehr Toren zu gewinnen. „Es wäre ein deutliches Zeichen an die Liga gewesen. Das haben wir leider versäumt.“ Dennoch könne die Mannschaft mit einem guten Gefühl in die jetzt folgenden schweren Auswärtsspiele gehen. Malte Unkell erinnerte an die vergangene Saison: „Da haben wir solche Spiele hinten raus meist verloren. Heute nicht mehr.“ Für ihn ist dafür der breite, gute Kader ausschlaggebend. Genauso sah es auch der NHV-Vorstandsvorsitzende Axel Schüler. In einem durchwachsenen Spiel habe sich der Bessere letztlich durchgesetzt. „Diese zwei Punkte waren wichtig.“ Zum Aufstieg sagte er: „Klare Ansage: Wir wollen aufsteigen.“ Er und sein Vize gehen davon aus, dass der jetzige Kader zusammenbleiben wird. „Finanziell ist für die laufende Saison bereits alles gedeckt“, erklärte Axel Schüler. Er sieht zudem einen deutlich steigenden Zuspruch für den Handball in Delitzsch. Ob das KSZ dann zur Dauerspielstätte wird, entscheidet sich im Februar.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 30.November 2015