Sonntag, 11. Dezember 2011

SG DHfK/NHV - HVH Kamenz 28:27 (13:13)

Wie Phönix aus dem Eiswasser



Welch ein Hinrundenfinale der SG DHfK/NHV Delitzsch: Mit einem dramatischen 28:27 (13:13)-Sieg gegen den HVH Kamenz hat sich die Mannschaft von Trainer Michael Schneider gen Winterpause verabschiedet.


Eigentlich und ganz offensichtlich hätte es ein geruhsamer Adventssonntag werden sollen. Kamenz' Spielertrainer Raik Freudenberg schlenderte mit gewagter Badelatschen-Socken-Kombination am Spielfeldrand umher. NHV-Keeper Max Neuhäuser schien bereits innige Freundschaft mit Neu-Physiotherapeutin Josefine Nitschmann geschlossen zu haben, unterhielt sich überaus angeregt mit der jungen Dame, deren Händen ganz besondere Heilkräfte zugeschrieben werden. Doch auf dem Parkett wehte weniger idyllische Luft, vielmehr schlug den Hausherren eisiger Polarwind aus ostsächsischen Breiten entgegen. Und niemand, so schien es, hatte wetterfeste Kleidung dabei. "Vielleicht waren einige im Vorfeld nicht konzentriert genug. Unser Auftritt hat mir heute gar nicht gefallen", sagte Schneider anschließend. Der HVH kam als Tabellenachter nach Delitzsch, spielte aber beim Dritten auf Augenhöhe. Vor allen Dingen Rückraumschütze Aurelijus Stankevicius verbreitete mit seiner teuflischen linken Klebe Angst und Schrecken, während die SG-Defensive zeitweise wie steifgefroren daneben stand. Auch die Abteilung Attacke brauchte eine Weile um aufzutauen, verrannte sich zu oft in Einzelaktionen. Folge: Nach 17 Minuten stand es 6:8, Schneider bat um Auszeit. Das Projekt Wachrüttelung griff. Wie von einem lauen Fön erwärmt, tropften den Delitzschern die Eiszapfen von den Nasen. Plötzlich hieß es 11:9. Doch so schnell wie er gekommen war, verzog sich der wohlige Dunst wieder aus dem Becker-Karton und die Teams gingen ausgeglichen in die Katakomben.


Dort schien die Heizung komplett ausgefallen zu sein, so wenig lief bei den Hausherren nach Wiederanpfiff zusammen. Schneider probierte alles, wechselte viel - aber nichts wollte fruchten. Zehn Minuten vor Schluss führte Kamenz mit drei Toren. Doch als die Schwingen des SG- Phönix' schon erstarrt schienen, stieg er aus dem Eiswasser empor. "In den letzten fünf Minuten hat man gesehen, was für ein Siegeswille die Jungs schon die ganze Saison auszeichnet", befand Schneider. Die irre Schlussphase eröffnete Marcel Ulrich, der für den ersten Ausgleich seit der Halbzeit sorgte. Kurz darauf kassierte Stankevicius zwei Minuten und Jacob Schlichter lupfte die Führung an den Lober. Dann kamen Glück und Nervenstärke zusammen, als zunächst Ivo Doberenz mit dem Pfosten im Bunde war und Schlichter 30 Sekunden vor Ultimo die Partie per Siebenmeter entschied.


NHV-Vize Steffen Menzel atmete tief durch: "Da war alles drin." Etwas weniger Aufregung hätte sicher nicht geschadet. "Aber dafür müssen wir durchweg ans Limit gehen", sagte Schneider, "und das haben wir heute nicht gemacht".



Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 13.Dezember 2011



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Samstag, 3. Dezember 2011

HC Einheit Plauen - SG DHfK/NHV 29:30 (16:15)

Spitzenspiel in Plauen!



Tabellenführer gegen Tabellendritten, eine Konstellation, die die Fans elektrisierte. Vor über 600 Zuschauern, darunter der Fanclub Loberhaie, gab es ein würdiges Spitzenspiel.Unser SG-Team begann sehr engagiert und ließ in der ersten Viertelstunde die Hausherren nicht zur Entfaltung kommen. Angefangen vom bärenstarken Max Neuhäuser im Tor über eine stabile Abwehr gelang es, immer knapp in Führung zu bleiben. Richtung Halbzeitpause kamen die Plauener besser ins Spiel, es wurde sehr intensiv (aber fair) gefightet und Plauens gefürchteter Rückraum konnte jetzt öfter einnetzen. Das Spiel wogte hin und her mit leichten Vorteilen für den Gastgeber, so dass das Halbzeitresultat von 16:15 für den HC dem Spielverlauf entsprach. Nach dem Seitenwechsel schien das Erwartete einzutreten. Plauen wurde immer stärker und profitierte von zahlreichen Fehlern im Angriffsspiel der Gäste. Zwischenzeitlich lagen die Gastgeber mit vier Toren in Front und alles schien seinen gewohnten Lauf zu nehmen. Dann kam die Zeit von Jan Jungandreas. In der ersten Halbzeit blass, zeigte er jetzt sein Kämpferherz, von dem sich die Mannschaft mitreißen lies. Tor um Tor kämpfte man sich wieder heran und die letzten Minuten gehörten der SG. Auf allen Positionen wurde aufopferungsvoll gekämpft und damit schien Plauen nicht gerechnet zu haben. Der sonst so starke Angriff warf die Bälle nur so weg, und ca. 1 ½ Minuten vor Schluss ging unser Team erstmals nach langer Zeit wieder in Führung und wir Fans auf der Tribüne waren uns sicher, einen Punkt haben wir. Es sollte aber noch besser kommen. Einheit spielte seinen Angriff und bekam knapp eine halbe Minute vor der Schlusssirene einen Siebenmeter zugesprochen. Max Neuhäuser hatte aber nicht vor, die knappe Führung herzugeben. Er parierte den Siebenmeter und warf sich in den Nachwurf und hielt auch diesen! Jetzt war auf der (Delitzscher) Tribüne und im Lager der Gäste der Teufel los. Die letzten Sekunden wurden heruntergespielt und mit dem Schlusspfiff gab es bei Spielern und Fans kein Halten mehr – was für ein Sieg!29:30 den Tabellenführer in eigener Halle geschlagen, Danke Jungs!




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