Der NHV Concordia Delitzsch hat bei der SG LVB Leipzig II mit 34:26 (18:15) gewonnen und ist seit dem Wochenende Spitzenreiter der Handball-Sachsenliga. Ein Zustand, der nach Möglichkeit bis zum Saisonende anhalten soll.
In Sachen Meisterschaft mischt immer eine Überraschungs-Mannschaft mit, sagt zumindest der sportliche Volksmund. Bis zum 3.Spieltag trifft das in der Handball-Sachsenliga den Nagel auf den Schädel. Ärgster NHV-Verfolger ist nämlich Aufsteiger SV Plauen-Oberlosa, der tatsächlich beim hoch gehandelten Zwickauer HC Grubenlampe 27:25 siegte und damit neben Delitzsch als einziges Team optimale sechs Punkte geholt hat. Eine Konstellation, die auch Concordia-Trainer Michael Schneider "so nicht vorhergesagt" hätte. "Aber sie spricht für die Ausgeglichenheit der Liga."
Die Herrschaften vom Lober ließen sich jedenfalls ihrerseits in Leipzig nicht überraschen, obwohl im ersten Durchgang nicht viel auf eine derart deutliche Angelegenheit hindeutete. Zu wenig packten die Gäste in der Deckung zu, ließen die LVB-Mannen zu oft und zu einfach gewähren. Solch eine laxe Arbeitseinstellung sieht der Übungsleiter überaus ungern. "Mit so einer Abwehr können wir die entscheidenden Spiele nicht gewinnen. Drei, vier Gegentore in der ersten Halbzeit waren definitiv vermeidbar." Dafür stimmte die Angriffslust, insbesondere die Effektivität. Dennoch nannte Schneider die Halbzeit-Führung "etwas glücklich". Das dürfte er den Seinen im Pausengespräch relativ anschaulich verdeutlicht haben, denn spätestens ab der 40.Minute waren alle Mannschaftsteile endgültig angekommen. Sprich: Defensive (inklusive Torhüter Steve Müller) und Offensive verschmolzen zu einer quicklebendigen Einheit und walzten die LVB am Ende deutlich darnieder.
Der hohe Sieg ermöglichte erst den Sprung an die Spitze. Momentan sind die Delitzscher zwei Tore besser als Plauen. Das könnte sich aber schon in zwei Wochen wieder ändern, wenn der NHV beim SVP antritt. Für eine Vorentscheidung ist es zwar einige Tage zu früh, doch "mit einem Punktgewinn können wir uns gewisse Vorteile erarbeiten", weiß Schneider. Mit einem doppelten Punktgewinn wären die gewissen Vorteile sogar noch, äh, vorteilhafter. Am Abend des 12.Oktober wissen alle Beteiligten mehr, doch nun blickt die Liga dem bevorstehenden spielfreien Wochenende entgegen.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 1.Oktober 2013
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