Sonntag, 29. November 2009

Concordia - Leichlinger TV 31:26 (12:13)

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Harter Arbeitstag für Jungandreas & Co.
Einige im Foyer des Kultur- und Sportzentrums hätten zu gern gewusst, wo dem Concordia-Coach die Feder gewachsen wäre, auf die er nach der nicht leichten Partie gegen das Tabellenschlusslicht Leichlinger TV anspielte. Angesichts mancher Leistung seiner Jungs, vor allem in der ersten Halbzeit war das aber auch nicht verwunderlich. Statt locker und leicht aufzuspielen – Concordia ging als deutlicher Favorit in die Partie – rannte sich die Defensive immer wieder in der Leichlinger Abwehr fest. Die Blütenstädter ihrerseits nutzten die Chance des Außenseiters, begannen selbstbewusst aufzuspielen und hatten mit ihrer unbekümmerten Art auch Erfolg. Die Gastgeber hingegen wollten es besonders gut machen und lasteten sich damit eine Bürde auf, die gleichsam wie „Blei an den Füßen“, wie es Jungandreas ausdrückte, wirkte. Es lief nicht wirklich viel zusammen. Es fehlte das Tempo, mit dem die Nordsachsen üblicherweise Kontrahenten unter Druck setzen. Der Tabellenletzte schien in den Köpfen der Concorden offenbar von Anfang an eine (zu) leicht lösbare Aufgabe zu sein. So jedenfalls nahmen es Außenstehende wahr. Nach einem Spaziergang sah es in der ersten Halbzeit auch nicht aus. Immer wieder gerieten die Angriffsbemühungen der Delitzscher ins Stocken, einfache Fehler, die zu unnötigen Ballverlusten führten, summierten sich, zwei Siebenmeter wurden verworfen. Die Abwehr war löchrig wie ein Schweizer Käse und lud die Blütenstädter geradezu zum Torwurf ein. Gabor Pulay im Delitzscher Kasten klebte zudem das Pech an den Händen. Bälle, die sonst eine sichere Angelegenheit für ihn waren, musste er ohne Berührung passieren lassen. Nach 20 Minuten verließ er die Platte. Für ihn kam Steve Müller, eigentlich dritter Torwart. Der strukturmäßige Ersatz, Sebastian Bliß, laboriert noch an einer Augenverletzung. Müller führte sich gut ein, parierte den ersten, später neun weitere Bälle. Pulay kehrte nochmal für zehn Minuten zurück. Die Gäste bekamen Oberwasser und führten zwischenzeitlich mit 10:7. In der Delitzscher Offensive passierte leider nicht viel Überraschendes. Die Concorden versuchten es mit Einzelaktionen am Kreis und aus dem Rückraum, scheiterten aber am Deckungszentrum. Das erste Tor von der Außenposition schaffte Sascha Meiner (29. Minute). Die Blütenstädter hielten bis dahin mehr als nur gegen. Zur Pause verpasste Steve Baumgärtel bei seinem Strafwurf an die Latte den Ausgleich. Diesen machte er nach dem Seitenwechsel perfekt.Concordia schien sich fortan wieder auf ihre Stärken zu besinnen, schloss auf und führte schließlich in der 40. Minute mit 21:17. Acht erfolgreich abgeschlossene Tempogegenstöße, eine sich stabilisierende Defensive und ein Tempospiel, wie es die gut 800 Zuschauer von ihrer Mannschaft gewohnt sind, führten letztlich zu einem dennoch deutlichen 31:25-Sieg, den Delitzschs Trainer Uwe Jungandreas als einen „harten Arbeitstag“ bezeichnete, der ihn ins Schwitzen brachte.Den Gästen ging in den Schlussminuten nicht nur die Kraft abhanden, auch von dem anfänglichen Selbstbewusstsein war keine Spur mehr zu merken. Lautstark hatte TV-Trainer Frank Lorenzet seine Männer nach vorn getrieben und war damit der unruhigste Geist auf der Mannschaftsbank. Der Frust saß tief bei ihm nach Spielende, hatte er doch bis fünf Minuten vor Schluss noch „an einen, vielleicht sogar an zwei Punkte geglaubt“, die er mitnehmen könnte. In Anspielung auf Jungandreas Federnwuchs bemerkte er spaßig, dass ihm dann sicher ein „ganzes Gefieder“ zustehen würde. Zu den Hauptakteure auf Concordia Seite zählte zweifellos wiedereinmal Kapitän Thomas Oehlrich mit sieben Treffern, gefolgt von René Boese (6), Ulrich Streitenberger, Till Riehn und Martin Müller (jeweils 4 Tore). Jungandreas bekannte nach der 60-minütigen Spielzeit, dass er froh war, der Partie noch eine Wende geben und die zwei Punkte einfahren zu können. Mit einer schönen Szene für die Zuschauer verabschiedete sich Concordia: In der letzten Spielminute liefen Streitenberger und Oehlrich beide einen Konter und allein aufs TV-Tor zu. Obgleich Streitenberger in guter Wurfposition war, gab er uneigennützig an seinen Kapitän ab. Die Moral im Team stimmt. Der 31:25-Endstand wurde gefeiert. Schütze vom Dienst bei den Gästen war Alexander Oelze mit 13 Torerfolgen, acht von zehn Siebenmeter verwandelte er.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 30. November 2009


Statistik:

Concordia: Pulay (9/2 Paraden), Steve Müller (3 Paraden) ; Streitenberger (4), Meiner (2), Jacob (2), Martin Müller (4), Seitle (1), Riehn (4/3), Baumgärtel (1), Boese (6), Oehlrich (7), Pietzsch, Telehuz, Warmuth (n.e.).

Leichlingen: Reckzeh (8 Paraden), Ross (3/2 Paraden) ; Buss, Born (4), Scherer, Pistolesi (1), Schumacher (3), Oelze (13/8), Kreckler (1), Korte (4), Jansen.

Zeitstrafen: Concordia 4x2 Minuten (1x2 Minuten Baumgärtel, Oehlrich, Riehn und Telehuz) ; Leichlingen 5x2 Minuten (2x2 Minuten Korte, 1x2 Minuten Scherer, Jansen und Born).

Siebenmeter: Concordia 6/3 (Riehn und Streitenberger scheitern an Ross, Baumgärtel trifft nur die Latte) ; Leichlingen 10/8 (Oelze scheitert zweimal an Pulay, trifft aber einmal per Nachwurf).

Zuschauer: 850.

Fotos vom Spiel:
Concordia Delitzsch vs. Leichlinger TV

Mittwoch, 25. November 2009

1. Fan-Stammtisch am 09.12.2009

Am 09.12.2009 um 19.00 Uhr findet im Tropical In der 1.Fan-Stammtisch statt. Hier hat jeder Fan die Möglichkeit die Spieler näher kennen zu lernen. Das Treffen dient dem Meinungsaustausch und als kleine Gesprächsrunde. Für den 1.Fan-Stammtisch stellt die Hausverwaltung Zschischang & Müller 30 Liter Freibier zur Verfügung.

Die Mannschaft würde sich freuen wenn zahlreiche Fans zu diesem Treffen erscheinen.

Dienstag, 24. November 2009

Newsflash

+++ Was gibt es Neues rund um Handball-Delitzsch? Nicht viel; und das ist gut so! Es kehrt langsam wieder etwas Ruhe ein nach den Problemen rund um Gehälter und Sponsoren. Eben jene Gehälter wurden vergangene Woche überwiesen, die Aufarbeitung erfolgt intern. Offensichtlich keine Spuren hat diese Zeit bei den Spielern hinterlassen. Sie hatten Tabellenführer Hüttenberg am Rande einer Niederlage und kämpften ausnahmslos mit Bravour.
+++ Wieder mal macht unser großer und kleiner Nachbar zugleich, die DHfK Leipzig, auf sich aufmerksam. Stefan Kretzschmar steigt dort ein und will versuchen mit Hilfe seines Namens neue finanzielle Möglichkeiten zu eröffnen. Der ewigen Diskussion um eine Fusion mit dem Regionalligsten LVB Leipzig oder eben Concordia gibt Kretzschmar gleich neuen Zündstoff, wobei wir von der Fanpage mit aller Erfahrung hier bereits im Vorfeld auf die Bremse treten wollen.

Sonntag, 22. November 2009

TV Hüttenberg - Concordia 27:26 (14:12)

Der Spielverlauf
Den leicht besseren Start erwischten die Delitzscher. Bis zur 12. Spielminute legten sie stets einen Treffer vor, der immer wieder von Hüttenberg egalisiert werden konnte. Folgend unterliefen den Concorden etliche technische Fehler, allein sechs zählte Coach Jungandreas in der ersten Halbzeit. Dass der Gastgeber kein größeres Kapital daraus schlagen konnte, war zum einen Torhüter Gabor Pulay zu verdanken, der immerhin zwei freie Konterwürfe parieren konnte. Einen noch größeren Beitrag jedoch leistete Hüttenberg selbst, das ebenfalls die Bälle reihenweise herschenkte. Trotz alledem stand der TV besser in der Deckung, Concordia kam nur selten zu einem erfolgsversprechenden Abschluss. Dass den Sachsen im ersten Spielabschnitt dennoch 12 und Hüttenberg nur 14 Tore gelangen, war aus der Sicht von Blau-Weiß als äußerst schmeichelhaft zu bewerten.
In der zweiten Halbzeit schien Uwe Jungandreas seinen Schützlingen einige deutliche Worte mit auf dem Weg gegeben zu haben. Nicht nur dass Ballgewinne in direkte Tore umgewandelt worden, René Boese tat sich hier hervor, sondern auch das Positionsspiel funktionierte endlich. Baumgärtel und Jacob rissen das Spiel förmlich an sich, attackierten endlich wie erforderlich das Tor, schufen Lücken für die Nebenleute. Folgerichtig erzielte Delitzsch trotz Unterzahl vier Treffer in Serie und ging in Führung. Lange hielt die Führung nicht, doch war die Partie fortan völlig offen. Als Concordia abermals knapp in Front lag (23:24) und Hüttenbergs Jezewski eine Zweiminutenstrafe erhielt, hätte man sich rückblickend betrachtet absetzen müssen. Anstatt sofort den Weg zum Tor zu suchen blieb man zu passiv, was mit einem Ballverlust, einem Fehlwurf und zwei Toren für den TV bestraft wurde.
Alles in allem steuerte die Partie gnadenlos auf ein Unentschieden hin, denn keines der beiden Teams hatte den Sieg mehr verdient als das andere. Doch da die Begriffe Gerechtigkeit und Sport bekanntlich nur selten zusammenpassen, sollten auch diese 60 Handballminuten ein anderes Ende erfahren.

Die Deckung
Concordia-Coach Jungandreas setzte über das gesamte Spiel über auf eine 5:1-Abwehr mit Uli Streitenberger als vorgezogene Spitze. Jener konzentrierte sich auf Hüttenbergs Rückraumass Tomasz Jezewski, der bekanntermaßen aus allen Lagen treffen und genauso gut die Bälle verteilen kann. Jenes Teilziel, Jezewski aus dem Spiel zu nehmen, ist Concordia sehr gut gelungen. Dennoch hatte man Probleme mit der schnellen Spielweise des Gastgebers. Scholz und Laudt im Rückraum sorgten für viel Druck, die entscheidenden Lücken aber riss der wendige Kreisläufer Christian Stelzenbach. Zwar erzielte dieser nur einen Treffer, doch rannte er Alexander Pietzsch, der wie immer das Deckungszentrum ausfüllte, förmlich einen Knoten in die Beine. Folgerichtig muss man trotz aller Leistungsbereitschaft konstatieren, dass Pietzsch ein wenig zu langsam für eine derartige Form der Abwehr ist. Nicht besser lief es in den Minuten, als Cristian Telehuz zum Einsatz kam. Zwar schien Stelzenbach den Zweimeter-Hünen in Ehrfurcht aus dem Weg zu gehen, dennoch ging das schnelle Spiel des TV auch am Rumänen vorbei.
In Anbetracht der Umstände konnte man in der Halbzeitpause eine Umstellung auf eine 6:0-Deckung erwarten, in der Pietzsch und Telehuz ihre körperlichen Voraussetzungen besser zur Geltung bringen würden. Dies geschah aber nicht, Jungandreas vertraute weiterhin der 5:1. Da die Probleme blieben, kassierte Delitzsch im zweiten Durchgang 13 Treffer, fast alle aus dem Positionsspiel. Ob das ein zufriedenstellender Wert ist, kann hinterfragt werden. Im Vergleich zu den vergangenen beiden Partien gegen Frankfurt und Wuppertal (jeweils 17 Gegentore in der zweiten Halbzeit) wird Jungandreas dennoch einen Fortschritt sehen.
Große Probleme auf der Halbposition hatte zwischenzeitlich Steve Baumgärtel, der seinen direkten Gegenspieler – zumeist war es Laudt – das ein oder andere mal ziehen lassen musste. Diese Nachlässigkeiten begründen sich aber relativ einfach, dem Halbrechten fehlt einfach die Luft, stellt er doch in der Offensive die zentrale Figur dar. Deshalb war die Entscheidung von Jungandreas auch richtig Daniel Warmuth in der Deckung für Baumgärtel zu bringen. Dieser verschaffte ihm die nötigen Pausen.

Die Torhüter
Einen auffallend geringen Einfluss auf dieses Spiel hatten die Torhüter. Sie hatten kaum Gelegenheit sich auszuzeichnen, denn entweder konnten sowohl Hüttenberg, als auch Delitzsch einen sicheren Wurf abgeben, der nur schwer zu halten war oder der Angriff endete in einem technischen Fehler bzw. in einem (am Tor vorbeirauschendem) Fehlwurf. Gabor Pulay, der zwei freie Konter des Gastgebers abwehren konnte sowie einen Siebenmeter parierte, kam auf 11 Paraden. Hüttenbergs Ritschel bekam nur viermal die Hand an den Ball, der in der 35. Minute eingewechselte Redwitz konnte sich immerhin fünf mal auszeichnen, wobei er einen Siebenmeter von Riehn hielt, der aber im Nachwurf einnetzte.

Der Angriff
Das Offensivspiel war im ersten Durchgang als ziemlich enttäuschend zu bezeichnen. Es fehlte der Druck zum Tor, es wurden keine Lücken gerissen. Unter Zeitdruck musste man letztlich oftmals auf einen Notwurf zurückgreifen, der überraschenderweise doch hin und wieder den Weg ins gegnerische Tor fand. Fast dramatisch erschien die hohe Anzahl an technischen Fehlern, die Hüttenberg allerdings – nicht gerade in der Manier eines Tabellenführers – nur selten ausnutzte.
In Halbzeit zwei änderte sich das Geschehen gewaltig. Baumgärtel und Jacob rissen die Partie an sich, übten einen großen Druck auf die gegnerische Deckung aus. So entstanden immer wieder Lücken, die größtenteils auch genutzt wurden. Wenig überraschend ist, dass eben Baumgärtel und Jacob Concordias erfolgreichste Torschützen waren. Sie sind auf ihren Positionen momentan von keinem anderen Concorden zu ersetzen. Baumgärtel spielte im Angriff komplett durch, Jacob erhielt nur wenige Minuten eine kleine Pause. Till Riehn und Philipp Seitle zeigten sich engagiert, doch im Abschluss agierten sie oft glücklos. Eine Ausnahme stellte dabei ein völlig missratener Pass an den Kreis zu Oehlrich dar, der dank des schlafenden TV-Torhüters seinen Weg direkt ins Tor fand.
Einen rabenschwarzen Tag erwischte aber auch jener Thomas Oehlrich, der lediglich eine seiner wenigen Chancen nutzen konnte. Gewohnt treffsicher präsentierte sich René Boese, der 5 seiner 7 Würfe im Gehäuse unterbrachte.

Die Schiedsrichter
Über 58 Minuten und 30 Sekunden betrachtet waren die Schiedsrichter die besten Akteure auf dem Feld. Im Gegensatz zu den agierenden Mannschaften machten sie kaum Fehler, pfiffen unauffällig und kamen mit wenig Zeitstrafen aus.

Die letzen 90 Sekunden
Was diesem Bericht noch fehlt ist das Ende. Das Ende, dass der Sympathisant des Delitzscher Handballs nicht gern lesen wird, doch aber dazugehört. Nachdem sich Concordia durch die Tore von Baumgärtel und Boese wieder auf 26:26 herangekämpft hatte, bekam Hüttenberg bei 58 Minuten und 34 Sekunden auf der Uhr einen Siebenmeter zugesprochen, Oehlrich erhielt zudem eine Zeitstrafe. Jezweski verwandelt für die Gastgeber, Pulay wirf den Ball zum Mittelkreis. Da dort allerdings niemand steht, trudelt der Ball in die Hälfte der Hüttenberger, was für die Schiedsrichter Grund genug ist, um sofort Zeitspiel anzuzeigen. Die Situation schnell erfasst, schnappt sich Uli Streitenberger den Ball und dribbelt auf die Hüttenberger Deckung zu, die sich noch nicht formiert hatte. Concordias Blondschopf wird letztlich von drei Abwehrspielern des TV gebremst, von denen zwei deutlich im Kreis stehen. Der hier dringendst erforderliche Siebenmeterpfiff blieb jedoch aus, was letztlich den kleinen Unterschied im Spiel zweier gleichstarker Mannschaften ausmachte. Hüttenberg gelang so wieder in Ballbesitz und spielte die Uhr – auch dank einer weiteren Zeitstrafe gegen Telehuz – clever herunter. Endergebnis: 26:27.
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Statistiken
Hüttenberg: Ritschel (4 Paraden), Redwitz (5/1 Paraden); Stelzenbach (1), Langenbach (4), Laudt (6), A.Lex (2), S.Lex (2/2), Scholz (5), Rigterink, Billek, Bepler (n.e.), Jezewski (4/2), Faulenbach, Stock (3).
Concordia: Pulay (11/1 Paraden), S.Müller (n.e.); Streitenberger (2), Meiner, Oehlrich (1), Akatsuka, Jacob (5), Riehn (5/2), Seitle (2), Baumgärtel (6), Boese (5), Warmuth, Pietzsch, Telehuz.
Zeitstrafen: Hüttenberg 5x2 Minuten (2x2 Minuten Jezewski, 1x2 Minuten Stelzenbach, Rigterink und Scholz); Concordia 4x2 Minuten (2x2 Minuten Oehlrich, 1x2 Minuten Pietzsch und Telehuz).
Rote Karten: keine.
Siebenmeter: Hüttenberg 6/4 (S.Lex scheitert an Pulay, Jezewski wirft über das Tor); Concordia 3/2 (Riehn scheitert an Redwitz, trifft aber im Nachwurf).
Zuschauer: 3800 in der Rittal-Arena in Wetzlar (ausverkauft).

Samstag, 21. November 2009

„Keiner schmeißt einfach hin“

Delitzsch. Nachdem sich das Finanz-Chaos beim Handball-Zweitligisten Concordia Delitzsch unter Missfallen des Vorstandes den Weg an die Öffentlichkeit gesucht hatte, kompensierten die Jungs von Trainer Uwe Jungandreas die internen Reibereien zunächst mit einem sportlich beachtlichen 34:34-Remis gegen Frankfurt-Rhein-Main. Von einer „leichten Entspannung“ ist nun die Rede. Heißt wohl im Klartext: Die Querelen sind noch lange nicht ausgesessen. Nun schickt der unbarmherzige Spielplan die angeschlagenen Nordsachsen an diesem Sonntag auch noch ausgerechnet zum amtierenden Spitzenreiter TV Hüttenberg. Ab 18 Uhr fliegt das Leder in der Wetzlarer Rittal-Arena. Die Handball-Hochburg Delitzsch will sich beweisen – trotz oder gerade wegen der Negativ-Schlagzeilen der vergangenen Tage.Der Trainer hat derzeit wohl das schwierigste Amt inne. Denn für Uwe Jungandreas ist die problematische Situation zwischen Vorstand und dem Kader des Zweitligisten eine Gradwanderung. Er steht zwischen den Fronten, kann sich in die Lage beider Partien versetzen. „Wir durchleben sehr komplizierte Zeiten. Aber ich weiß auch, dass hier alle intensivst versuchen, das Geschäft am Leben zu halten. Keiner schmeißt einfach hin. Das spricht für den Klub“, sagt Jungandreas. Der Bundesliga-Handball gehöre laut Coach mittlerweile zur Identität der Stad Delitzsch. Diese Stellung habe sich Concordia über viele Jahre hinweg erarbeitet. „Bislang ist es immer weitergegangen“, fügt Kapitän Thomas Oehlrich hinzu. Beide setzten nun darauf, den wirtschaftlichen Defiziten mit sportlichen Erfolgen entgegenzuwirken.Dass ausgerechnet jetzt die Partie gegen den Tabellenführer ansteht, ist dabei gar nicht das größte Problem. „Gegen den Spitzenreiter zu spielen, ist immer schwer“, kommentiert Jungandreas sachlich. Weitaus mehr Kopfzerbrechen bereite ihm momentan die Personalsituation seiner Truppe. Denn die Blau-Weißen wurden in dieser Woche zu allem überflüssigen Übel auch noch von einer Erkältungswelle eingeholt. „Martin Müller wird definitiv ausfallen“, erklärt der Coach. Till Riehn hingegen scheint bis zum Anpfiff am Sonntag wieder fit zu sein. Allerdings steht hinter dem Einsatz von Philipp Seitle noch ein großes Fragezeichen.Der Trainer macht unmissverständlich klar: „Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir uns steigern.“ Dabei nimmt er vor allem seine Nummer eins im Tor in die Kritik. „Gabor Pulay hat uns zu Beginn der Saison einige ganz wichtige Punkte gesichert. In den vergangenen Spielen hat er jedoch geschwächelt. Nun muss er diese Phase endlich abhaken“, sagt der 47-jährige Handball-Lehrer. Er ist sich sicher, dass „die Partie über die Defensive entschieden wird.“ Den Jungs müsse klar werden, dass allein über den Angriff nicht viel auszurichten sei.„Die große Stärke von Hüttenberg ist die Eingespieltheit. Schließlich spielt der Kader seit vier Jahren fast komplett in dieser Konstellation zusammen“, analysiert Jungandreas. Ein (kleines) Plus verzeichnet die Statistik aber auch für die Delitzscher Gäste: Denn der Gegner ist nach zuletzt zwei derben Niederlagen ebenfalls angeschlagen. Bleibt eigentlich nur die Frage: Wer steht schneller wieder auf?
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 21. November 2009

Dienstag, 17. November 2009

Gehälter noch nicht überwiesen – Lage bei Concordia bleibt ernst

Delitzsch (dk). Die Lage bei Handball-Zweitligist Concordia Delitzsch bleibt ernst. Die ausstehenden Spieler-Gehälter vom September und Oktober seien noch nicht auf den Konten angekommen, erklärte Alexander Pietzsch gestern auf Anfrage. Dennoch sieht der Abwehrchef der Concorden eine leichte Entspannung: „Nachdem sich das Präsidium am Freitag mit uns zusammengesetzt hat, bin ich wieder ein wenig optimistischer.“Hauptgrund: Die gefährdeten Mieten einiger Spieler scheinen vorerst gesichert. Die Krise rief derweil auch Landrat Michael Czupalla (CDU) auf den Plan. „Die Sparkasse und die Sparkassenversicherung sind al- len vertraglichen Verpflichtungen nachgekommen“, sagte der Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes und kündigte zudem weitere Hilfestellung des Sponsors an.Der fast 100-jährige Traditionsklub will nun nach weiteren Lösungen für die kommenden Monate suchen, um den Zweitliga-Handball am Lober zu sichern. „Diese Woche ist eine ganz entscheidende“, erklärte Pietzsch.Der 32-Jährige hofft, dass der Leistungssport nicht komplett vor dem Aus steht: „Delitzsch ohne die zweite Handball-Liga ist wie die Mulde ohne Wasser.“ Das dienstälteste Mannschaftsmitglied, das mittlerweile als Sprachrohr seines Teams auftritt, appelliert nun an die Moral seiner Kollegen. „Ich hoffe, dass die Jungs uns die Treue halten“, sagte Pietzsch. Denn er weiß: „Das Schlimmste, was uns jetzt passieren kann, wäre der Ausverkauf des Kaders.“
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 17. November 2009

Montag, 16. November 2009

Handball-Delitzsch in Gefahr?

Der LVZ-Artikel am Samstag schlug ein wie eine Bombe; Concordia hat offensichtlich starke finanzielle Probleme! Leider beschreibt jener Bericht nicht annähernd die Realität, sondern enthüllt ledigtlich, dass Alexander Pietzsch an die Öffentlichkeit geht, um auf ausstehende Gehaltszahlungen aufmerksam zu machen. Die Taktik von Präsidentin Borrmann ist jedoch eine andere, sie gibt kaum Informationen preis. Somit ist es schwierig Gerüchte von Fakten zu trennen und objektiv zu jenem Thema zu berichten. Folgend sind die bekannten Fakten zusammengestellt:
- mindestens bis zum 16.11. warteten die Spieler auf ihr September- und Oktober-Gehalt
- Borrmann versprach alle ausstehende Gehälter zeitnah zu zahlen
- Gründe über die Finanzlücke sind öffentlich nicht bekannt
- Sparkasse und Sparkassenversicherung sind allen vertraglichen Verpflichtungen nachgekommen
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Die Fanpage fordert: Wissend, dass die wirtschaftliche Gegenwart keine einfache ist, muss die finanzielle Situation innerhalb des Vereins stets transparent bleiben. Probleme lassen sich besser lösen, wenn man das ehrliche Gespräch sucht!!!

Sonntag, 15. November 2009

Concordia - HSG Frankfurt/Rhein-Main 34:34 (17:17)

Es war eine packende Partie nach erheblichen Turbulenzen: In der zweiten Handball-Bundesliga trennten sich Concordia Delitzsch und die HSG Frankfurt/Rhein-Main letztlich verdient 34:34. „Ein gerechtes Ergebnis“, sagten wortgleich die beiden Trainer Uwe Jungandreas (Concordia) und Mike Fuhrig.Recke Alexander Pietzsch hatte zuvor bestätigt, dass es Gespräche wegen der ausstehenden Gehälter gegeben habe und Überweisungen angekündigt worden seien. Er hob hervor, dass sich die Mannschaft gegen die Gäste „zerreißen wird“. Und das taten die Nordsachsen. Unter den Augen von Nationaltorwart Silvio Heinevetter (heute Berlin, früher Delitzsch) erwischten die Concorden zwar einen schlechten Start und lagen rasch mit 2:6 Toren hinten. Eine Auszeit von Uwe Jungandreas schon in der 9. Minute brachte letztlich die Wende. Die Abwehr festigte sich und im Angriff gab es plötzlich schöne Spielzüge. Gekoppelt mit vielen Fehlern auf beiden Seiten führte das letztlich zum Halbzeitstand von 17:17.Im zweiten Spielabschnitt wurde die Halle förmlich zum Tollhaus. Trotz Unterzahl gingen die Concorden in Führung. „Das darf nicht passieren“, schüttelte Frankfurt-Spieler Jan-Olaf Immel nach Spielschluss den Kopf. Die Begegnung legte an Tempo zu, es war ein offener Schlagabtausch beider Teams. Überragend auf Concordia-Seite waren Ulrich Streitenberger und Eric Jacob, der sein großes Potenzial ein ums andere Mal nicht nur andeutete, sondern unter Beweis stellte. Blass blieb auf der Gegenseite Ex-Concorde Hannes Lindt. Lediglich vier Treffer erzielte er. Zum Vergleich: Concordias Halbrechter Steve Baumgärtel versenkte den Ball sieben Mal im gegnerischen Gehäuse. Ein Sonderlob verdienten sich alle Delitzscher wegen ihres unermüdlichen Einsatzes. Frankfurts Coach Mike Fuhrig lobte zum Schluss die Nordsachsen. „Es ist toll, was hier entstanden ist.“ Balsam für die Seele der Delitzscher. Fuhrig wusste übrigens genau, wo Delitzsch liegt. Nicht jedem Frankfurter Vereinsverantwortlichen ist das 20 Jahre nach der Friedlichen Revolution klar. Auf ihrer Internetseite hatten die Mainstätter eine Fahrt in eine Stadt Südbrandenburgs angekündigt. „Wir freuen uns auf die Begegnung hier in der nächsten Saison“, sagte Fuhrig. Dann dürften auch die Frankfurter wissen, dass Delitzsch in Sachsen liegt.
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Concordia: Pulay (9/1 Paraden), Bliß (3/1 Paraden) ; Streitenberger 9/5), Meiner (1), Müller (n.e.), Jacob (8), Riehn, Seitle, Baumgärtel (7/3), Boese (5), Oehlrich (3), Pietzsch, Telehuz.

Frankfurt: Rebstock (8 Paraden), Beer (9/1 Paraden) ; Bohnert (2), Immel (5), Lindt (4), Quilitzsch (1), Weber, Wernig (9/1), Seeger (6/3), Schimmelbauer (3), Hahn, Bonnkirch (4/3).

Zeitstrafen: Concordia 8x2 Minuten (3x2 Minuten Oehlrich, 2x2 Minuten Telehuz, 1x2 Minuten Streitenberger, Baumgärtel und Pietzsch) ; Frankfurt 7x2 Minuten (3x2 Minuten Immel, 2x2 Minuten Quilitzsch, 1x2 Minuten Seeger und Schimmelbauer).
Rote Karte: Oehlrich und Immel nach jeweils 3x2 Minuten

Siebenmeter: Concordia 10/8 (Riehn wirft an die Latte, Streitenberger scheitert an Beer) ; Frankfurt 9/7 (Bonnkirch scheitert an Pulay, Seeger scheitert an Bliß).

Zuschauer: 900

Fotos vom Spiel:
Concordia vs. HSG FrankfurtRheinMain

Montag, 9. November 2009

Deutlicher BHC-Sieg gegen Delitzsch

Trotz der zweiwöchigen Zwangspause haben es die Bergischen Löwen geschafft, den Schwung des dramatischen Sieges gegen Friesenheim auch ins Heimspiel gegen Concordia Delitzsch mitzunehmen. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung, vor allem in der Defensive durchweg, gelang den Spielern von Raimo Wilde ein nie gefährdeter 31:21 (17:9)-Heimerfolg gegen den Tabellennachbarn aus Delitzsch. Schon vor dem Spiel gab es viele zufriedene Gesichter auf Seiten der Verantwortlichen der Bergischen Löwen. Lange Schlangen vor den Kassen bedeuteten wie schon gegen Friesenheim eine gut gefüllte Bayerhalle. Am Ende waren es erfreuliche 1.850 Zuschauer. Diese sahen einen von Beginn an sehr konzentrierten BHC, der nach zwei Pfostentreffern von Kenneth Klev durch Tim Henkel in Führung gehen konnte. In den folgenden Minuten dominierten eindeutig beide Abwehrreihen das Geschehen auf dem Platz. Delitzsch nahm von Beginn an den BHC-Goalgetter Jiri Vitek mit einer offensiven Manndeckung aus dem Spiel, während der BHC mit Joey Duin im Mittelblock den Gästen anfangs gar kein Durchkommen gestattete. So dauerte es geschlagene fünf Minuten, bis Jiri Vitek mit einer schönen Einzelleistung auf 2:0 erhöhen konnte. Bei den Gästen dauerte es gar bis zur neunten Spielminute, ehe sie das erste mal den guten Jan Stochl im Tor überwinden konnten, Eric Jacob traf aus dem Rückraum zum 3:1-Anschluss. In der Folge gelang es dem BHC immer besser, sich auf die Abwehr der Gäste einzustellen. Daran änderte auch der frühzeitige Ausfall von Jiri Vitek nicht, der sich bei einem Zusammenprall mit Jacob in der Abwehr eine klaffende Platzwunde am Kopf zuzog, die noch in der Kabine genäht werden musste. Kristoffer Moen übernahm seine Position im Angriff, Mathias Fuchs führte fortan Regie. Mit Erfolg, dem BHC gelang es, sich Schritt für Schritt von den Gästen abzusetzen, nach 20 Minuten stand es nach einem trockenem Wurf von Kenneth Klev bereits 11:5. Trotz der deutlichen Führung agierten die Gastgeber weiter souverän in der Abwehr und kamen so immer wieder zu Ballgewinnen und einfachen Kontertoren. Beim 14:6 durch Reinarz per Siebenmeter waren es bereits acht Tore Vorsprung. Dafür, dass dieser Vorsprung auch mit in die Halbzeitpause genommen werden konnte, zeigte sich wiederum Reinarz verantwortlich, dem mit dem 17:9 per Kemptrick nach Zuspiel von Sebastian Hinze den krönendem Abschluss einer tollen ersten Hälfte gelang. Zu Beginn der zweiten Hälfte verpassten es die Löwen in den Anfangsminuten durch einige nachlässig gefahrene Konter, das Spiel schnell endgültig zu entscheiden. Delitzsch konnte bis auf 18:12 verkürzen. Wirklich in Gefahr konnte Delitzsch den BHC aber nicht mehr bringen, spätestens beim 23:13 durch Christian Hoße per Siebenmeter in der 43. Minute war das Spiel entschieden. Die BHC-Fans feierten zu diesem Zeitpunkt bereits mit der La-Ola-Welle ihr Team, welches weiter Gas gab. Nach dem 29:18 in der 50.Minute durch Simon Kluge, der in der zweiten Hälfte ins Spiel kam und sich zusammen mit Tim Henkel die rechte Rückraum-Position teilte, drohte den Gästen gar ein Debakel. War es danach die Furcht davor, der gesamten Mannschaft eine Kiste Bier zu spendieren oder einfach nur nachlassende Konzentration? Auf jeden Fall schien niemand der Löwen das 30. BHC-Tor erzielten zu wollen. Es dauerte geschlagene sieben Minuten, ehe sich Christian Hoße vom Siebenmeter-Punkt erbarmte und zur Freude seiner Kollegen zum 30. mal ins Delitzscher Gehäuse traf zum zwischenzeitlichen 30:20. Am Ende blieben es diese zehn Tore Vorsprung, mit 31:21 gelang den Bergischen Löwen eindrucksvoll der Sprung auf Tabellenplatz drei. Nun gilt es bei den kommenden schweren Auswärtsspielen am Mittwoch in Korschenbroich und nur drei Tage später in Aue nachzulegen. Ob Jiri Vitek bereits am Mittwoch wieder einsetzbar sein wird, steht noch nicht fest. Hoffnung macht aber, dass er noch in der ersten Hälfte wieder mit einem dicken Pflaster auf der Stirn auf die Bank zu seinen Kollegen zurückkehrte.
Michael Kirch, Homepage Bergischer HC vom 8.November 2009

Bergischer HC: Huhnstock (n.e.), Stochl ; Kluge (3), Hinze, Fuchs, Duin (1), Reinarz (8/4), Henkel (2), Hoße (3/2), Moen (3), Klev (6), Quade (2), Vitek (3/2), Henkels.

Concordia: Pulay, Bliß ; Streitenberger (3), Akatsuka, Jacob (5), Müller (1), Riehn (5/2), Seitle (1), Baumgärtel (1), Boese (4), Pietzsch (1), Telehuz, Warmuth.

Zeitstrafen: BHC 3x2 Minuten (1x2 Minuten Moen, Duin und Quade) ; Concordia 3x2 Minuten (2x2 Minuten Baumgärtel, 1x2 Minuten Streitenberger).

Siebenmeter: BHC 9/8 (Hoße scheitert an Pulay) / Concordia 3/2 (Baumgärtel wirft an die Latte).

Zuschauer: 1850