Donnerstag, 3. August 2017

Nicht alle Trikots überstehen den ersten Härtetest

Ein rundum positives Fazit zog NHV-Cheftrainer Wladimir Maltsev am Ende eines dreitägigen Trainingslagers, das die neuformierte Delitzscher Oberliga- Mannschaft in diesem Jahr ins thüringische Apolda führte. „Ich bin mit diesem Trainingslager wirklich sehr zufrieden, denn ich konnte mit der kompletten Mannschaft arbeiten und jeder Einzelne hat fleißig und konzentriert gearbeitet, sodass wir unseren Trainingsplan vollständig absolvieren konnten“, so Maltsev.
Bei perfekten Bedingungen im Apoldaer Sportpark mussten die Concorden bei einigen Übungen zwar mehrfach an ihre Belastungsgrenzen gehen, allerdings sah das Programm auch ausreichend Entspannungsphasen vor. Eine wichtige Rolle wurde dabei dem neuen Physiotherapeuten René Bauer zuteil, der sich ab sofort um die kleinen und größeren Wehwehchen der Blau-Weißen kümmert.
Der alte und neue Kapitän Jan Jungandreas ist trotz des recht großen personellen Umbruchs guter Dinge: „Obwohl wir wieder fünf neue Spieler haben, kann man schon gut erkennen, dass da wieder eine geschlossene Mannschaft zusammenwächst.“ Der trotz heftigen Gegenwindes mit dem Fahrrad nach Apolda gereiste NHV-Präsident Axel Schüler kann den Saisonstart kaum erwarten, nachdem er das gesamte Trainingslager mit der Mannschaft verbracht hatte. „Das ist eine tolle Truppe“, so Schüler. Im Gegensatz zur ganz und gar undemokratischen Verleihung der imaginären Kapitänsbinde durch Trainer Wladimir Maltsev an Jan Jungandreas wurde der neue Mannschaftsrat per Wahl bestimmt. Doch auch hier ist Kontinuität angesagt. Danny Trodler und Lucas Mittag gehören dem Gremium auch in Zukunft an. Einzig der nicht mehr der Mannschaft angehörende Felix Randt wurde durch den routinierten Neuzugang Sascha Meiner ersetzt.
Den handballerischen Höhepunkt sollte ein Trainingsspiel gegen den Ligakonkurrenten HSV Apolda setzen. Zur allgemeinen Überraschung war dieser aber am selben Tag in Richtung Wittenberg aufgebrochen, um ein Testspiel gegen den dortigen Sechstligisten auszutragen. Doch Ersatz war schnell gefunden, denn Thüringenligist HSG Werratal (5. Liga) bestritt ebenfalls gerade ein Trainingslager in Apolda. Ein offizielles Spielergebnis ist zwar nicht überliefert, Augenzeugenberichten zufolge wurde der sächsische Viertligist seiner Favoritenrolle aber gerecht, was für NHV- Coach Maltsev im ersten Test allerdings nebensächlich war. „Das war eigentlich kein richtiges Spiel, sondern ein Training, bei dem wir alles Mögliche ausprobiert haben“, so Maltsev.
Dass es dennoch zur Sache ging, musste der erfreulich treffsichere Youngster Oskar Emanuel erfahren, dessen Trikot diesen ersten Härtetest nicht überlebte. Zufrieden zeigte sich Kapitän Jungandreas: „Ich denke, das Spiel hat gezeigt, dass wir in dieser Saison sehr variabel spielen können. Es hat sicherlich noch nicht alles geklappt und hier und da fehlte noch die Abstimmung, aber das ist zu diesem Zeitpunkt ganz normal.“ Ein halbes Comeback feierte Niklas Prautzsch, der erstmals nach seiner im Januar erlittenen Kreuzbandverletzung auf das Spielfeld zurückkehren konnte. Der 20-Jährige sprang kurzfristig als Schiedsrichter ein und hatte die Partie jederzeit souverän im Griff.
Das erste Testspiel in Delitzsch findet am Donnerstagabend um 19 Uhr in der altehrwürdigen Artur-Becker-Halle gegen die SG Kühnau aus der Sachsen-Anhalt-Liga statt. Der Eintritt ist frei.
Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 2.August 2017

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