Obwohl personell am Hungertuch nagend hat Handball-Sachsenligist SG DHfK/NHV Delitzsch unter der Woche zwei weitere Testspiele bestritten und dabei eine ordentliche Figur abgegeben. Am Donnerstagabend setzte es eine haarscharfe 30:31- Niederlage bei Oberligist SV Hermsdorf, tags zuvor sprang gegen Lok Leipzig-Mitte (Verbandsliga) ein recht deutlicher 37:33-Erfolg heraus. SG-Trainer Michael Schneider wollte die beiden Partien nicht allzu hoch hängen, verzichtete auf Galgenstricke. Einerseits weil er seine Mannschaft jeweils direkt zuvor zu knackigen Trainingseinheiten gebeten hatte, andererseits weil er gerade einmal sieben Feldspieler aufs Formular schreiben konnte, folglich recht einsam an der Seitenlinie umher stiefelte. "Momentan fehlen uns die Alternativen, auch deswegen schaue ich nicht so auf die Ergebnisse", sagte Schneider über den Doppel-Test. Dabei darf die knappe Schlappe in Hermsdorf durchaus als Achtungserfolg durchgehen.
Den Coach beschäftigen freilich Baustellen, abseits der nackten Zahlen. Da mit Marcel Ulrich nur ein gelernter Kreisläufer im Kader steht, müssen zwangsläufig kreative Lösungen und ein guter Arzt her. "Ich hoffe, das ,Ulle' gesund bleibt, aber wir brauchen auch Alternativen und nutzen die Vorbereitung, um am Kreis zu experimentieren", erzählt Schneider. Die Laborratten heißen in diesem Fall Matthias Juknat und Frank Bönke, die sich auf der ungewohnten Position gerade erste Sporen verdienen. Indes bleibt dem Trainer auch noch sein Neuzugangs- Wunschzettel: "Vielleicht kommt ja noch einer." Ende August wissen wir mehr.
Bis dahin lässt es die SG auch in Sachen Vorbereitungspartien etwas ruhiger angehen, stattdessen soll den Problemzonen durch gezieltes Training der Garaus gemacht werden. Am ersten Septemberwochenende nimmt die Mannschaft beim Turnier in Döbeln wieder volle Fahrt auf. "Dann werden wir sehen, wo wir stehen. Oder auch nicht", sagt Schneider. Geduld ist eine Zier.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 11.August 2012
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