Die Sachsenliga-Handballer der SG DHfK/NHV Delitzsch haben am Sonntagabend den dritten Sieg in Serie gefeiert. Sie gewannen bei der HSG Neudorf/Döbeln mit 32:26 (16:14) und sprangen auf Tabellenplatz vier. Gehörigen Anteil am Erfolg hatte abermals ein alter Bekannter. Bei Zweitligist DHfK Leipzig schmort Martin Müller gemeinhin auf der Bank, bei der SG hingegen brennt er lichterloh, schenkte Neudorf/Döbeln sieben Mal ein. Vor zwei Wochen in Aue waren es gar neun Buden. Und falls Ihnen der Name Martin Müller bekannt vorkommen sollte, liegt das nicht allein an der Häufigkeit desselben. Nein, der Rückraumschütze stand zwischen 2007 und 2010 für die gute, alte Delitzscher Concordia auf dem Parkett.
Und damit er sich an alter Wirkungsstätte nicht so einsam fühlte, begleiteten ihn die DHfK-Kollegen Lukas Binder (der ebenfalls siebenfach zuschlug) und Torhüter Michal Galia. SG-Trainer Michael Schneider freute sich selbstverständlich über die Unterstützung, aber auch noch über etwas anderes. "Natürlich haben uns die drei sehr weitergeholfen. Mit den drei Siegen haben die Jungs außerdem Selbstvertrauen zurückgewonnen. Das sind Bausteine, auf die wir aufbauen können."
Allerdings dauerte es etwas, bis sich die Herren zurechtfanden. Bis zur 25. Minute hielten die Gastgeber die Partie offen. "Speziell Michal Galia und die Abwehr mussten sich erst einspielen", sagte Schneider. Doch spätestens mit Beginn der zweiten Hälfte war von Abstimmungsproblemen kaum noch etwas zu spüren. Neudorf/Döbeln wirkte zunehmend hilflos, lag nach 48 Minuten scheinbar aussichtslos mit 19:27 zurück. Zwar arbeitete sich die HSG wegen einiger Delitzscher Nachlässigkeiten noch einmal auf drei Tore heran, doch gefährlich wurden sie den Loberstädtern nicht mehr.
"Wir haben das heute nicht spielerisch, sondern durch Athletik und individuelle Klasse gelöst", befand Schneider. Ist auch irgendwie logisch, da das DHfK-Trio nicht mit der Sachsenliga-Truppe trainiert. Überbewerten wird den Sieg beim noch punktlosen Tabellen-Schlusslicht ohnehin keiner. Dafür konnte Schneider dank der Dreifach-Hilfe einige Leistungsträger für kommende Aufgaben schonen. Denn wann er wieder mit Hilfe der DHfK rechnen kann, entscheidet deren Trainer Uwe Jungandreas jedes Wochenende aufs Neue. Mal sehen, wie es am Sonnabend aussieht, wenn die SG in der Beckerhalle, 19.30 Uhr, den SC Riesa empfängt.
Johannes David, Leipziger Volkszeitung vom 16.Oktober 2012
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