Montag, 5. Oktober 2009

Der LVZ-Bericht...

Jungandreas: „Niederlage ist zu hoch“
Delitzsch. In der zweiten Handballbundesliga empfing der Tabellenfünfte Concordia Delitzsch am Sonnabend den Ersten. Die Gastgeber mussten die TSG Friesenheim mit den Punkten ziehen lassen. Die Partie endete vor etwa 650 Zuschauern 25:32 (14:16). Für die Jungs um Trainer Uwe Jungandreas ist es die zweite Saisonniederlage. Ihnen steht jetzt ein heißer Oktober bevor.„Eigentlich wollte ich einem Gästetrainer nicht so schnell zu einem Sieg gratulieren“, gab Jungandreas zu, tat dies aber höflich. Zur Pressekonferenz hatte sich der Frust des Delitzscher Handballlehrers schon wieder geglättet und er analysierte nüchtern die Partie. Aus einer starken Devensive heraus wollten die Delitzscher in Vorteil kommen und mit einer kontrollierten Offensive den Gegner auf Distanz halten. „26 Minuten ist uns das nahezu gelungen“, stellte Jungandreas fest. „Die letzten vier Minuten der ersten Halbzeit waren dann der Anfang vom Ende.“ Dabei hatte der Concordia-Coach seine Jungs gut auf die Partie gegen den Tabellenersten eingestellt. Mit viel Druck über die Halbpositionen wollten die Nordsachsen im Angriff die nötigen Akzente zu setzen. In der Abwehr agierten die Delitzscher aggressiv und störten zeitig den Spielaufbau des Gegners. Die Friesenheimer kamen damit zunächst nicht zurecht. Fünf Gegenstöße schlossen die Concorden erfolgreich ab und blieben damit auf Tuchfühlung mit dem Favoriten. In der 13. Minute markierte Concordia-Kapitän Thomas Oehlrich mit seinem Treffer die 11:8-Führung. Den Knackpunkt der Partie aus Sicht der Gastgeber gab es in der 17. Minute als Oehlrich und Baumgärtel fast zeitgleich je eine Zwei-Minuten-Strafe kassierten. In dieser Phase hatten die beiden Schiris Porebska und Schween nicht immer ein glückliches Händchen bei ihren Entscheidungen, manche war nur bedingt nachvollziehbar. Das sorgte für unnötigen Zündstoff. Für die Gäste war es zugleich die Initialzündung. Sie schafften nicht nur den Ausgleich, sondern legten noch zwei Tore bis zur Pause vor. Die Delitzscher versuchten es mit der Brechstange, statt mit der feinen Klinge den TSG-Riegel zu brechen.Nach dem Wechsel schienen die Delitzscher noch über die Worte des Coaches nachzudenken. Umsetzen konnten sie sie nicht. Matschke (9) und Dietrich (8) warfen nach Belieben und nahezu unbedrängt weiter ihre Tore. Zwischenzeitlich wuchs der Vorsprung für Friesenheim auf fünf Treffer (14:19) an. Mit einem Kraftakt kamen die Concorden beim 20:22 nochmals heran, indes blieb der Ausgleich ein frommer Wunsch. Die König-Schützlinge (Altersdurchschnitt 21 Jahre) zogen der Delitzscher Abwehr einmal mehr den Zahn. Waren die Torhüterleistungen von Klier und Pulay noch in der ersten Spielhälfte gleichwertig, so musste Jungandreas bei seinem Mann im zweiten Abschnitt einen Abfall registrieren. Auch die Einwechselung des 19-jährigen Sebastian Bliß brachte keine wesentliche Besserung. Dennoch konnte sich der junge Mann mehrfach auszeichnen. Die Offensive der Delitzscher wirkte mitunter einfalls- und hilflos. Statt über die Außen Wirkung zu erzielen, scheiterten die Concorden reihenweise am TSG-Mittelblock. Die Mannschaft rückte von der vorgegebenen Linie ab. Fünf Minuten gelangen den Delitzschern, die auf Philipp Seitle verzichten mussten, keine Treffer, während die Eulen bis auf 30:23 davon zogen. Aus Sicht von Jungandreas fiel die Niederlage trotzdem zu hoch aus. Individuelle Fehler wurden knallhart bestraft. Martin Hummels spielte erneut trotz Schmerzen. Jetzt soll er eine Pause bekommen, um sich auszukurieren.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 05. Oktober 2009

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