Delitzsch. Wenn eines der auswärtsschwächsten Teams der Liga bei einem der heimstärksten Aufgebote antreten muss, ist zumindest die Favoritenrolle schon im Vorfeld vergeben. Denn die obliegt beim Duell gegen die Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Groß-Bieberau eindeutig der gastgebenden Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas. Dessen Concorden stehen mit beachtlichen 12:6 Punkten (sechs Siege/drei Niederlagen) auf dem dritten Tabellenplatz.Der Kontrahent aus Hessen hingegen rangiert mit 8:10 Zählern nur auf Platz elf. Der Neunte der abgeschlossenen Saison offenbarte zudem in dieser Spielzeit eine gewaltige Auswärtsschwäche: Denn fernab der heimischen Großsporthalle konnten die Jungs um Trainer Thomas Göttmann bislang noch keinen einzigen Punkt erkämpfen.Auf der sicheren Seite will sich Jungandreas aber nicht sehen. „Das ist nur auf dem Papier eindeutig“, sagt der 47-Jährige. Der Delitzscher Handballlehrer will die Odenwälder aufgrund mehrerer Aspekte nicht unterschätzen. Erstens: „Nach deftigen Pleiten steht Groß-Bieberau immer wieder auf.“ So geschehen beispielsweise nach der fast schon blamablen 19:35-Niederlage beim Aufsteiger Neuhausen, nachdem sich die Truppe gegen Coburg mit einem 33:24-Sieg rehabilitierte. Der zweite Grund, weshalb Jungandreas die „Göttmänner“ keinesfalls unterbewertet: „Wir haben in der vergangenen Saison beide Spiele verloren.“ Rückblick: Beim Hinspiel unterlagen die Nordsachsen mit 31:34 Toren, im Kultur- und Sportzentrum triumphierte die TSG Ende April mit 36:32 Treffern.Personell jedenfalls kann Concordia ein äußerst starkes Aufgebot auf das Parkett schicken. Martin Hummel (heute Schambein-Operation), Sascha Meiner (Knieprobleme) und Sebastian Donath (Meniskusbeschwerden) fallen zwar aus. Dafür jedoch sind Leistungsträger wie Steve Baumgärtel, René Boese, Thomas Oehlrich, Philipp Seitle und Till Riehn fit. Auch Gabor Pulay steht wie immer im Tor der Delitzscher. Ersatz-Mann Sebastian Bliß hatte zwar im Spiel gegen Erlangen überzeugt, muss aber am Sonnabend wieder vorerst auf der Bank Platz nehmen. „Ich habe mich riesig gefreut, wie er gespielt hat“, sagt Jungandreas, aber „schließlich macht eine Schwalbe noch lange keinen Sommer.“
Daniel Kaiser, Leipziger Volkszeitung vom 30. Oktober 2009
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