Samstag, 29. März 2014

EHV Aue II - NHV 30:30 (14:13)

Geführt, dann Ausgleich kassiert

Nein, es hat an diesem Wochenende einfach nicht sein sollen. Ein Sieg war zwar bei der zweiten Mannschaft des EHV Aue fest eingeplant, gereicht hat es nur für ein Unentschieden. Vier Sekunden vor dem Spielschlusspfiff kassierten die Schützlinge von Michael Schneider den 30:30-Ausgleich. Damit dürfte der Zug für den NHV Concordia Delitzsch, doch noch den ZHC Grubenlampe vom ersten Rang der Sachsenliga-Tabelle zu verdrängen und aufzusteigen, endgültig abgefahren zu sein. "Es stimmt. Realistisch betrachtet ist es vorbei und an Wunder glaube ich nicht", sagte der NHV-Coach frei heraus. War die Chance vor dem Aue-Spiel schon gering, so besteht sie nun faktisch gar nicht mehr. "Wir müssten gegen Zwickau mit sechs Toren Vorsprung gewinnen und Zwickau im letzten Spiel gegen Görlitz mit sechs Toren verlieren", beschrieb Michael Schneider die blanke Theorie.
Doch zurück zum Spiel gegen den Tabellenvorletzten und vermeintlichen Absteiger EHV Aue II. Die Gastgeber holten sich mit David Hansen Verstärkung aus dem Bundesligateam und erweiterten damit ihre Möglichkeiten gewaltig. "Dadurch mussten wir anders agieren als wir es uns vorgenommen hatten. Wir haben schwer ins Spiel gefunden, auch weil wir David Hansen zunächst nicht unter Kontrolle bekamen. Später gelang das besser", blickte Schneider zurück. Aue spielte einen guten Handball, nicht wie Absteiger. Zudem konstatierte Schneider, dass die Erzgebirgler "mit uns zusammen die wahrscheinlich besten Spielanlagen in der Liga besitzen".   
In der ersten Halbzeit lag sein Team zeitweise mit fünf Toren zurück, kämpfte sich aber wieder ran. Zur Halbzeitpause hieß es nur 14:13 aus Sicht der Gastgeber.
Danach wechselte die Führung permanent hin und her. Entscheidend absetzen konnte sich aber keine Mannschaft. "In entscheidenden Situationen waren wir nicht kaltschnäuzig genug. Und in der Schlussphase fehlte uns die Cleverness, um den Vorsprung zu halten und die Punkte mit nach Hause zu nehmen." Deshalb blieb es nur bei einem Zähler und nicht wie erhofft bei zwei. "Den Sieg haben wir selbst aus der Hand gegeben." Mit der Angriffsleistung seiner Jungs war Coach Schneider zufrieden, auch wenn dort manche Chance ungenutzt blieb. "Das geht trotzdem in Ordnung, aber 30 Tore hinten rein zu lassen ist weniger schön. Da ist doch das eine oder andere Tor zu viel."
Natürlich war die Stimmung gedrückt bei den NHV-Jungs ob des Spielverlaufes. Die Enttäuschung an sich hielt sich aber in Grenzen. Selbst bei einem Sieg gegen Aue wäre der Aufstieg realistisch betrachtet nur noch eine vage Möglichkeit.
Ditmar Wohlgemuth, Leipziger Volkszeitung vom 31.März 2014

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