Zur Halbzeit eingewechselt, neun Paraden gezeigt, Sonderlob abkassiert. Dennoch hielt Keeper Max Neuhäuser nach dem 33:28-Erfolg seines NHV Concordia Delitzsch am Sonntag in Aue den Handball flach: „Natürlich bin ich froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Aber das war ein Erfolg des gesamten Teams. Jeder hat sich zu 100 Prozent reingehangen und gefightet.“
Und das war auch bitter nötig. Denn nach einer starken Anfangsphase, angeführt vom treffsicheren Danny Trodler, schlichen sich Nachlässigkeiten ins Delitzscher Spiel ein. Der Ball lief nicht mehr flüssig und die NHV-Männer verzettelten sich ein ums andere Mal in Einzelaktionen. Die daraus resultierenden Halbchancen wurden reihenweise vergeben und Aue zu einfachen Gegenstoßtoren eingeladen. Innerhalb kürzester Zeit drehten die Erzgebirgler mit einem 5:0-Lauf das Spiel zu ihren Gunsten und gingen fünf Minuten vor der Halbzeitpause beim Stand von 12:11 erstmals in Führung. Eine Auszeit des Delitzscher Trainers Michael Schneider brachte dann wieder die gewohnte Sicherheit ins Spiel und Delitzsch glich kurz vor dem Pausenpfiff aus. Ein direkt verwandelter Freiwurf brachte dann allerdings doch noch die 16:15- Pausenführung für die Gastgeber.
Wie schon im letzten Spiel gegen Cunewalde kam die Delitzscher Mannschaft wie ausgewechselt aus der Kabine. Für Routinier Gábor Pulay stand nun Neuhäuser im Kasten und glänzte sofort mit einigen Paraden, was auch seinen Vorderleuten einen Schub verlieh. Im Angriff wurde nun mit viel Tempo gespielt, so dass sich der Rückstand nach einem 10:2-Lauf vor der Schlussviertelstunde zu einem komfortablen Vorsprung (28:19) gewandelt hatte. In dieser Phase spielten die Herren vom Lober ganz nach dem Geschmack der zahlreich mitgereisten NHV- Fans: beweglich und aggressiv. Aue wurde so immer wieder zu schweren Abschlüssen und Ballverlusten gezwungen. Die Delitzscher nutzten dies für einfache Tore. Auch wenn sich die Bundesliga-Reserve nie aufgab, war das Spiel somit praktisch entschieden. Co-Trainer Martin Möhle: „Mit diesem Vorsprung im Rücken überstanden wir auch noch einige Unterzahlsituationen und konnten letztlich einen souveränen Sieg gegen eine junge, gut ausgebildete Auer Mannschaft feiern.“
Dass auch der letzte direkte Freiwurf von Aue wieder den Weg an der NHV-Mauer vorbei fand, verkam zur Randnotiz, aber solche Nachlässigkeiten sollte sich die Mannschaft im Aufstiegskampf eigentlich nicht erlauben. Nächster Gegner ist am Sonnabend die SG Leipzig/Zwenkau. Diese rangiert zwar derzeit nur auf dem letzten Platz, zeigte zuletzt aber eine ansteigende Formkurve. Für die NHV-Männer gilt es also, konzentriert zu Werke zu gehen.
Sven Sauerbrey/Jens Teresniak, Leipziger Volkszeitung vom 20.Oktober 2015
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