Ein unvergessener Publikumsliebling wird künftig wieder etwas vom Glanz alter Handball- Tage versprühen. Shinnosuke Uematsu kehrt nach Delitzsch zurück und trägt ab der kommenden Saison das Dress von Sachsenligist NHV Concordia. Ins Trainingslager an diesem Wochenende begleitet der 37-Jährige die Mannschaft aber noch nicht.
Manches Wiedersehen braucht seine Zeit: Sieben Jahre nach seinem Wechsel zu Zweitligist EHV Aue kommt der japanische Exportschlager "Heim". Der vierfache Nationalspieler weckt sofort Erinnerungen an große Taten, stieg Uematsu doch 2005 mit der Concordia in die 1. Handball- Bundesliga auf. Jetzt ist er wieder da, will seine Karriere am Lober ausklingen lassen. "Eine Herzenssache für mich", erklärt der Sympathikus.
Natürlich sprüht nicht nur er vor Wiedersehensfreude, auch NHV-Trainer Michael Schneider frohlockt angesichts des Transfercoups. "Shin war einer meiner Wunschkandidaten. Er passt perfekt in unser schnelles, dynamisches Spiel und ist dazu noch enorm erfahren." Dazu kommen die Defensiv-Qualitäten des Mannes, der im Vorjahr 29 Zweitligapartien für Aue bestritt. Und nicht nur das: Coach und Neuzugang kennen sich noch aus alter Delitzscher Zeit, als Schneider für das Concordia-Oberligateam auflief. Nach Georg Mendisch, Lucas Mittag, Steve Müller, Julias Hermann und Enrico Henoch ist der passionierte Snowboard-Fahrer der sechste Delitzscher Zugang in der Sommerpause.
Schon länger waren die NHV-Verantwortlichen dabei, den Deal auszuhecken, wollten sich dabei aber finanziell nicht überheben. "Wir mussten einige Dinge organisieren und sind froh, dass es geklappt hat. Natürlich auch, weil Shin das Delitzscher Umfeld kennt", sagt Mannschaftsleiter Sören Raab. Mit dieser Verpflichtung dürften die Personalplanungen des Vereins abgeschlossen sein.
Uematsu, der im August 38 wird, unterzeichnete einen Zweijahres- Vertrag, ist auf links und in der Mitte flexibel einsetzbar - mit 1,81 m allerdings nicht der erhoffte Rückraum-Schütze. "Natürlich wäre ein klassischer Shooter für halblinks schön gewesen", meinte Schneider. "Aber das müssen wir jetzt, wie schon in den vergangenen Jahren, durch andere Komponenten lösen." Seine ersten Einheiten mit der Mannschaft wird der Neuzugang in etwa ein bis zwei Wochen absolvieren. Der Rest des Teams ist derweil Freitagabend ins Wochenend- Trainingslager nach Großenhain aufgebrochen, dort steht unter anderem ein Test gegen den Gastgeber (Verbandsliga) auf dem Programm. Neben viel Handball dienen derartige Ausflüge auch noch einem anderen Zweck. "Wir wollen uns besser kennenlernen, die Gemeinschaft festigen", erklärt Schneider.
Denn am 14. September startet der NHV mit einem Heimspiel gegen Koweg Görlitz in die neue Saison.
Johannes David (c) Leipziger Volkszeitung
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